Leipzig - Vermummt, bewaffnet, bereit zuzuschlagen. Bei der Kundgebung gegen rechte Gewalt und Ausländerfeindlichkeit am Samstag in Wurzen tauchten auch diese Neonazis auf.
Die sieben Rechtsradikalen standen auf dem Grundstück eines Sonnenstudios, liefen drohend Richtung Demonstranten - 250 Leute, die für eine Anti-Gewalt-Kundgebung zusammen gekommen waren. Das Bild machte Fotograf Sören Kohlhuber (32).
Er erzählt BILD: „Die Sache hatte eine Vorgeschichte. Ich lief mit Kollegen an dem Haus entlang und wir sahen darin schon eine Gruppe vermummter Personen. Wir hoben die Kameras. Die Gegenseite fotografierte auch. Plötzlich stürmten sie auf uns zu, machten Jagd auf uns. Sie verschwanden hinter einer Ecke. Nach einer Stunde kamen sie mit allerhand Material, also Waffen, wieder. Der eine brüllte, dass man mich kriegen würde. Eine Person mit blauer Jacke und Messer nahm es an seinen Hals und machte zu mir eine Halsabschneide-Gestik."Die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (39, LINKE), die die Versammlung leitete, sagt: „Was uns irritiert: Das Objekt, an dem die Neonazis auftauchten, ist der Polizei aus vorherigen Veranstaltungen bekannt. Doch es wurde nicht gesichert. Es war eine Bedrohungslage mit neuer Qualität und hätte schlimm enden können."
Doch es blieb bei den martialischen Drohgebärden. Ein Polizeisprecher: „Die Situation hatte sich aufgelöst, als wir da waren. Allerdings gab es Zeugen und auch diese Fotos, die sich schnell in den sozialen Medien verbreitet haben." Nun wird wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen Unbekannt ermittelt.In Wurzen war es vor einer Woche zu blutigen Zusammenstößen zwischen Asylbewerbern und Rechten gekommen. Damals waren fünf Deutsche verletzt worden.
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