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Pegida-Demo in Potsdam: Start am Bassinplatz - Neueste Nachrichten aus Potsdam

Bärgida demonstrierte bisher immer in Berlin. Bildrechte: Sören Kohlhuber

von Henri Kramer, Sören Kohlhuber und René Garzke


Der Verdacht hat sich bestätigt: Zu der für den kommenden Montag in Potsdam erwarteten Demonstration nach dem Vorbild der Pegida-Bewegung hat sich nun erstmals ein Organisator öffentlich geäußert. Dabei wurden neue Details bekannt.

Bisher herrschte großes Rätselraten um eine Demonstration "gegen die Islamisierung des Abendlandes", die am kommenden Montag, dem 11. Januar, in der Potsdamer Innenstadt stattfinden soll. Bei einer Anti-Asyl-Aktion in Oranienburg sind am Freitagabend nun neue Details bekannt geworden. Dort kündigte ein Redner an, dass die Demonstration in Potsdam um 20 Uhr am Bassinplatz losgehen soll. ( Hören Sie hier den Audiomitschnitt).


Der Mann, der nach eigenen Angaben Organisator des Potsdamer Protestes ist, sagte zudem, dass die Teilnehmer einer Aktion des Pegida-Ablegers Bärgida in Berlin nach Potsdam fahren wollen - los geht die Demonstration in Berlin um 18.30 Uhr. Im Hinblick auf die angekündigten Gegenproteste sagte der den PNN nicht namentlich bekannte Mann: "Bei uns in Potsdam haben wir natürlich ein bisschen mehr von der roten SA zu erwarten." Die geplante Route sei aufgrund der zu Proteste bereits geändert worden, so der Redner. Im sozialen Netzwerk Faebook ist unterdessen eine Gruppe mit dem Namen "Potsdam Wir für Deutschland Wir sind das Volk" in Erscheinung getreten, die zu der Aktion in Potsdam aufruft.


Gegenkundgebung am Alten Markt

Auch die Polizei hatte gegenüber den PNN am Freitag bestätigt, dass für den Tag zwei Versammlungsanmeldungen in Potsdam vorliegen. Bei einer davon handelt es sich um die vom Bündnis „Potsdam bekennt Farbe" angemeldete Gegenkundgebung am Alten Markt, Beginn ist um 18.30 Uhr. Details zu der Pegida-Versammlung teilte die Polizei aber nicht mit. Die Polizei begründete dies damit, dass die Erstveröffentlichung von Einzelheiten dem Anmelder obliege.


Der Potsdamer Linke-Kreischef Sascha Krämer sagte zu den Protesten: „Wir werden es nicht zulassen, dass Rassismus und Menschenfeindlichkeit salonfähig werden. Das ist jetzt unsere politische Herausforderung."


Zeitgleich Pegida-Demo in Strausberg

Während die Aktion in Potsdam stattfinden soll, will in Strausberg (Märkisch-Oderland) zeitgleich der Pegida-Ableger "Brandenburger für Mitbestimmung & Meinungsfreiheit" (BraMM) demonstrieren. Bereits im Dezember 2014 gab es Versuche, eine Anti-Asyl-Demonstration in Potsdam zu organisieren. Damals entschied sich der zu keiner Organisation zugehörige Anmelder kurzfristig, die Aktion abzusagen. Etwa im gleichen Zeitraum tauchte im sozialen Netzwerk Facebook zudem eine Seite mit dem Namen "Pegida Potsdam" auf, dort wurden nach dem Dresdner Vorbild auch regelmäßige Montagsspaziergänge ankündigt. Nach kurzer Zeit wurde die Seite mit über 200 Fans dann gelöscht.

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