Am Ende ist man immer schlauer: Fünf Studenten verraten, was sie gern schon im ersten Semester gewusst hätten.
Sophie Schulter 22, studiert im siebten Bachelorsemester Psychologie an der Universität Wien.
"Mir war nicht klar, wie theoretisch ein Studium sein kann. Oft bekommt man viel abstrakten Stoff vermittelt, ohne realitätsnahe oder anwendungsorientierte Beispiele. Ich fand das total frustrierend, es geht aber vielen so! Ich habe mich selber darum gekümmert, einen Einblick in die Praxis zu bekommen, und neben dem Studium Praktika gemacht. Am besten schnuppert man in viele Bereiche hinein, um am Ende des Studiums zu wissen, wo man arbeiten will. Um die Praktikumsplätze sollte man sich spätestens ein paar Monate im Voraus kümmern."
Jeder kann Stipendiat werden
Jonathan Sommerfeld 24, studiert im zweiten Mastersemester Physikalische Ingenieurwissenschaft an der TU Berlin."Ich dachte lange, ein Stipendium zu bekommen sei fast unmöglich, und der Bewerbungsaufwand würde sich nicht lohnen. Dann hat mir eine Tutorin empfohlen, es einfach mal zu versuchen. Ich wollte für ein Praktikum nach Australien. Das Stipendium Rise Weltweit vom DAAD fördert Bachelorstudenten, die im Ausland forschen oder ein Praktikum machen wollen. Drei Tage lang saß ich an der Bewerbung. Vorzuweisen hatte ich eine ehrenamtliche Tätigkeit im Sportverein und einen Notenschnitt von immerhin 1,9. Es klappte! 600 Studenten haben sich mit mir beworben, 200 wurden genommen. Ich kenne auch Leute, die die Förderung mit einem Dreier- Schnitt bekommen haben - man muss also kein Überstudent sein."
Literaturlisten sind übertrieben
Carolin Ebert 26, studiert an der Ludwig-Maximilians-Uni in München den Master Kommunikationswissenschaft.
"Am Anfang des Bachelors war ich erschlagen von den Literaturlisten: Muss ich das wirklich alles lesen? Zum Glück nicht. Man merkt, welche Werke wichtig sind, wenn der Dozent häufig auf sie Bezug nimmt. Manche markieren relevante Literatur mit einem Sternchen. Für einige Klausuren reichten zum Lernen auch meine Notizen und die Vorlesungsfolien."
Florian Schäffer 23, studiert Maschinenbau an der Universität Stuttgart im zweiten Mastersemester.
"Zuerst habe ich mich streng an die Anzahl der Kurse gehalten, die laut Studienplan vorgesehen sind. Dabei hätte ich Kurse in weniger lernintensive Semester vorziehen können. Hätte ich das früher gewusst, wäre mir viel Stress erspart geblieben: Ich hätte nicht neben der Bachelorarbeit auch noch für fünf Klausuren lernen müssen."
Sara Blümer 25, studiert an der Uni Mainz im dritten Mastersemester Geschichte und Politik auf Lehramt.
"Erst im fünften Semester habe ich erfahren, dass man Altklausuren ausleihen kann. So kann man sich besser vorstellen, wie eine Klausur aussehen könnte. Viele Professoren wiederholen Prüfungsfragen. Ich konnte mich besser vorbereiten und meine Noten deutlich verbessern."