1 subscription and 1 subscriber
Article

Helge Achenbach und das Rätsel um das angebliche Gerhard-Richter-Konvolut

Eine Sammlung von mehr als 500 Zeichnungen, viele auf Papier und Karton, mit Stift, Feder oder Pinsel geschaffen. Der Stil: irgendwo zwischen Picasso und Sozialistischem Realismus. Da wäre die Skizze eines Mannes, vorm Körper hält er ein Gewehr, seine Figur und sein Gesicht wirken kantig. Auch mehrere Varianten einer Faust sind enthalten. Und ein gemaltes Porträt, das ein Selbstbildnis des Künstlers sein könnte.

Aber wer ist der Künstler auf diesem Bild? Womöglich Gerhard Richter?

Dem SPIEGEL liegen die Werke nur als Kopie vor. Jemand hat sie fotografiert und - laut Beschriftung schon vor Jahren - Ausdrucke auf festem DIN-A4-Papier angefertigt, er hat diese Seiten mit billiger Spiralbindung aus Metall zu zwei dicken Bänden zusammengefasst. Mithilfe dieses provisorischen Katalogs will der Besitzer der Kunstwerke endlich ein Millionengeschäft machen.

Aber wer ist der Besitzer? Auch das ist unklar.

Hier kommt Helge Achenbach ins Spiel. Der sogenannte Kunstberater saß wegen Provisionsbetrug in

Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal in der SPIEGEL-Ausgabe 50/2019.

Original