Von Sebastian Schreiber, ARD-Studio Washington
Wachsende Bedrohungen weltweit - das Bild, das US-Präsident Donald Trump und der Interims-Verteidigungsminister Patrick Shanahan zeichneten, war eines von Aufrüstung statt Abrüstung. Shanahan sagte, Amerikas Kontrahenten arbeiteten daran, ihr Raketenarsenal weiterzuentwickeln - darunter China und Russland. Vor allem Überschallraketen seien für die USA zunehmend eine Bedrohung, so Shanahan. Neue Technologien bedeuteten neue Bedrohungen, die schwerer zu erkennen, zu verfolgen und abzuwehren seien.
Trotz der Annäherung - auch die Raketen Nordkoreas seien die die USA weiter eine Bedrohung, so der Interims-Verteidigungsminister. Shanahan sagte, sein Land suche nicht nach Feinden, die USA ignorierten sie auch nicht.
Abwehr im WeltraumTrump stellte im Anschluss an Shanahans Rede eine neue Strategie vor, mit der die USA Raketen besser erkennen und abwehren wollen. Trump kündigte an, in Alaska 20 neue Abfangvorrichtungen zu installieren. Dazu plane das Militär, auch neue Sensoren und Radargeräte einzusetzen.
Zukünftig werde dabei auch das Weltall eine große Rolle spielen, sagte Trump: "Mit dem nächsten Budget investieren wir in ein Verteidigungsschild das im Weltraum installiert ist. Das ist neue Technologie. Das wird ein wichtiger Teil unserer Verteidigung, aber auch unseres Angriffs." Der US-Präsident sagte, er werde sich darauf konzentrieren, gänzlich neue Technologien zu entwickeln, und nicht nur Geld in bestehende Systeme investieren.
Bekenntnis zur NATO, Kritik an DeutschlandTrump bekräftigte in seiner Rede, die USA stünden zu 100 Prozent hinter der NATO. Der Präsident betonte aber erneut seine Haltung, internationale Partner finanziell stärker in die Pflicht zu nehmen. Deutschland nannte er als Beispiel für ein Land, das momentan zu wenig bezahle. Amerika mache sich aber nicht länger für andere zum Idioten, so Trump.
Bei seiner Forderung nach einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben der NATO-Partner hob der US-Präsident Deutschland hervor. Es sei unfair, dass das Land einen kleineren Anteil des Bruttoinlandsproduktes für die NATO bezahle als die USA.