Als der amerikanische Biologe Bill Schutt sich mit Kannibalismus befasst, stellt er fest, dass Menschen zu essen nicht so abnorm ist, wie viele glauben. Sogar in Europa war es geläufig und in Teilen der westlichen Welt ist es das bis heute.
Es klingt nach Film, Gewalt und Kulturen weit weg von der sogenannten Zivilisation: Kannibalismus. Sofort denken wir an Filmfiguren wie Hannibal Lecter oder an reales Verbrechen. Bei genauem Hinsehen zeigt sich aber, dass Kannibalismus historisch betrachtet mehr ist als ein verzweifelter Überlebenswille oder ein Verbrechen. Bei Recherchen zur Geschichte des Kannibalismus geht der amerikanische Biologe und Zoologe Bill Schutt dem Ursprung des Tabus nach, dass Menschen Menschen essen, und wie es sich seinen Weg durch die Jahrhunderte bahnt. Der Wissenschaftler erfährt von extremen Situationen, die selbst dieses größte aller Tabus außer Kraft setzen. Und er stellt fest: Menschen zu essen war lange Zeit nicht so ungewöhnlich, wie es heute erscheint. Und das ist es bis heute nicht, wenn auch anders, als gedacht.
Autor: Sebastian Kirschner
Redaktion: Jessica Eisermann