In Tansania gibt es fast keine Fachärzte. Viele Menschen bleiben ohne
medizinische Versorgung. Doch neuerdings können Ärzte vor Ort
Gewebeproben digitalisieren – und Tausende Kilometer entfernt, in
Deutschland etwa, untersuchen lassen.
Langsam
dringt die Nadel in das Geschwulst an seiner linken Rippe ein. Alfred
Mrope steht regungslos da, die linke Hand auf den Kopf gelegt. Die
Kanüle gleitet vor und zurück, der Kolben saugt Gewebe aus der Beule in
die Spritze. Genug, damit die Ärzte Tausende Kilometer entfernt eine
verlässliche Diagnose stellen können.
In der Mitte des Labors steht ein Mikroskop. Davor sitzt Hussen Mjaliwa und zoomt in die eingefärbte Gewebeprobe. Auf einem Laptop daneben öffnen sich die Bilder, die Zellen aus dem Inneren der Beule zeigen. Mjaliwa arbeitet seit einem Jahr als Arzt in Ndanda. Er verbindet den Laptop mit dem WLAN des Krankenhauses, ein Klick – und die Bilder aus der Kleinstadt im Süden Tansanias gehen über das Internet um die Welt.
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