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Solidaritätsaktion: Jan Böhmermann liest Briefe von Deniz Yücel

Das Schauspiel in Frankfurt ist ein transparentes Haus. Vom Foyer aus eröffnet sich durch die hohe Glasfassade ein weiter Blick auf den Willy-Brandt-Platz, die blau-gelb leuchtende Euro-Skulptur, die grüne Taunusanlage, das berüchtigte Bahnhofsviertel. Im Inneren des Baus geht es an diesem Sonntagvormittag um jene, denen solche Fenster zur Welt verschlossen sind und deren Blick darauf fehlt: Journalisten, die weggesperrt wurden, weil sie ihrer Arbeit nachgingen. In der Türkei und anderswo.


Der Mann, der in den vergangen Monaten in Deutschland zum Symbol für die Pressefreiheit wurde, wuchs nur wenige Kilometer entfernt im südhessischen Flörsheim auf: Deniz Yücel, früher im Dienst der "Jungle World", dann "taz"-Redakteur, heute Türkei-Korrespondent für die "Welt". Seit Yücel Mitte Februar in Istanbul mit dem Vorwurf der Volksverhetzung und Terrorpropaganda inhaftiert wurde, protestieren Familie, Unterstützer und Medienkollegen mit Mahnwachen, Autokorsos und Konzerten für seine Freilassung.



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