Friedhelm Zilian, den alle nur Freddy nennen, hat mal wieder durchgemacht. An einem Samstagmittag ist der 51-Jährige mit seiner Tochter zum Stadtwaldweiher in Mönchengladbach-Rheydt gefahren, hat seine drei Angeln und sein Zelt aufgebaut, falls er doch mal müde wird. Dann hat er auf die Fische gewartet. Zilian angelt seit seiner Kindheit, auch Corona hält ihn nicht davon ab. Der Gewässerobmann vom "Anglerverein Mönchengladbach und Rheydt 1935" baut sein Zelt nun einfach weiter entfernt auf von den anderen Vereinsmitgliedern. Nun ist Sonntagmorgen. Bald sind die 24 Stunden am See rum, die er sich vorgenommen hat.
ZEIT ONLINE: Herr Zilian, wie war die Nacht?
Friedhelm Zilian: Leider sehr ruhig. Einen habe ich gefangen, einen Rapfen. Das ist nicht gut fürs Interview.
ZEIT ONLINE: Ich weiß nicht mal, was ein Rapfen ist.
Zilian: Der gehört auch nicht in diesen See. Vermutlich ist er durch Flugenten hier reingekommen. Die nehmen die Brut in den Federn mit auf und fliegen von einem See zum nächsten.
ZEIT ONLINE: Wie viel fangen Sie sonst?
Zilian: Manchmal fängt man gar keinen, manchmal fünf, sechs Stück. Letztes Wochenende war ich hier, da hatte ich sechs Fische. Drei Brassen, zwei Karpfen und einen Rapfen. Wenn ich was fange, ist okay. Wenn ich nichts fange, ist auch okay.