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Mehr Inklusion beim Sport

Frankfurt will Freizeitangebote ausbauen Mehr Inklusion beim Sport

03.04.19 | 11:51 UhrMehr Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen: Mit dem bundesweiten Projekt "Mehr Inklusion für alle" möchte Frankfurt beim Freizeitsport aufrüsten. Von Robert Schwaß


Künftig soll es in Frankfurt (Oder) noch mehr sportliche Angebote für Menschen mit Behinderungen geben. Deswegen nimmt die Stadt am bundesweiten Projekt "Mehr Inklusion für alle" teil. Laut dem Behindertensportverband ist dies auch nötig, da viele Sportstätten noch immer nicht barrierefrei sind.

Vor etwas mehr als zehn Jahren hat Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen unterzeichnet. Das Ziel damals: Inklusion und die volle Gleichberechtigung von Menschen mit Beeinträchtigungen. In vielen Bereichen wird dafür nach wie vor gekämpft, auch bei uns in der Region.

In Kienbaum gibt es zum Beispiel ein paralympisches Zentrum für Leistungssport und Sportvereine bieten entsprechende Trainings an.

Boxer sollen auch für den Alltag fit werden

Harte Schläge gegen den Sandsack. Eine rechte Gerade und die schützende Deckung beim Sparring. Das Training beim Eisenbahner Sportverein Frankfurt ist intensiv. Einmal die Woche treffen sich bis zu 15 Sportler mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen.

Einer von ihnen ist der 40-jährige Maik Daniel. Das Training, sagt er, tut ihm gut. "Hier kann ich gut entspannen, außerdem verstehen wir uns als Team sehr gut."

Immer mit dabei ist Trainer Karl-Heinz Fritzschner. Damit er die Sportler mit Beeinträchtigung auch gut anleiten und unterstützen kann, hat er einen besonderen Trainierschein gemacht. "Ich muss bei allen Kämpfern die jeweilige Behinderung im Blick haben", sagt Fritzschner. Er will seine Schüler nicht nur für den Kampf, sondern auch für den Alltag fit machen.

Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen

Das Boxen beim Frankfurter Eisenbahner Sportverein ist nicht das einzige sportliche Freizeitangebot für Menschen mit Beeinträchtigungen.

"Ein Gehörloser hat sich zum Beispiel beim Zumba angemeldet und auch im Bereich Taekwondo sind Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen aktiv", sagt Victoria Fritzsche vom Stadtsportbund.

Mehr Teilhaben in Frankfurt

Der Behindertensportverband beklagt aktuell dennoch, dass viel mehr Sportstätten barrierefrei sein müssten. Außerdem wüssten die Vereine auch zu wenig über Inklusion.

Das will der Frankfurter Stadtsportbund nun ändern. Vor zwei Jahren wurde die Stadt für das Projekt "Mehr Inklusion für Alle" ausgewählt - als eine von 10 Regionen in Deutschland und einzige in Brandenburg.

Nach langer Planung werden jetzt viele Sportvereine für die Inklusion fit gemacht. "An fünf Abenden werden wir uns ganz gezielt mit den Themen Teilhaben, Vielfalt und Sport auseinandersetzen", sagt Victoria Fritzsche.

Beitrag von Robert Schwaß



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