2020 - ein Jahr voller Herausforderungen und geprägt durch ein Virus, das die Welt veränderte. Rückzug aus Rücksicht war die einzige Strategie, die uns vor einer Krankheit wie dieser schützen konnte. Während die Corona-Pandemie für uns Menschen eine psychische Belastung darstellt, sorgt sie in der Natur für Entspannung. Zumindest kurzfristig. Doch wie wirkt sich der kollektive Verzicht auf die gewohnte Normalität auf die Umwelt aus und was ist draußen passiert, während wir drinnen waren?
Die Luftqualität verbesserte sich Das Klima bleibt unbeeindrucktLaut Angaben der UN (United Nations) ist die Konzentration an Treibhausgasen im vergangenen Jahr, trotz Lockdown, auf einen neuen Höchststand gestiegen. Die Untersuchung wertet jene Menge an Treibhausgasen aus, die in der Atmosphäre verbleiben und nicht jene die ausgestoßen wurden. Zuletzt soll es eine ähnliche Konzentration von CO2 vor drei bis fünf Millionen Jahren gegeben haben.
Wie stark die Emissionen im Jahr 2020 wirklich zurückgingen ist nicht klar, aber das Global Carbon Project schätzte, dass während der intensivsten Phase der Ausgangsbeschränkungen, die täglichen globalen CO2 Emissionen im Vergleich zum Jahr 2019 um gefallen sind. Auf das Jahr gemittelt geht man derzeit von einem Rückgang zwischen 4,2 und 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Ein Rückgang der CO2 Emissionen von sieben Prozent führt laut UNEP lediglich zu einer Verringerung der Erderwärmung von 0,01°C bis 2050 . Die Klimaforscher_innen appellieren auch die Klimakurve nachhaltig zu senken. Kurzfristiger Verzicht kann also nicht ausgleichen, was seit Jahrzehnten verschmutzt wurde.
Die Wälder im Wandel Die Welt der WildtiereDer Wildtierhandel steht durch Corona unter massiver Kritik, doch die Wilderei , als COVID-19 Sperren den Ökotourismus zum erliegen brachten. Bei der Operation Thunder 2020 , eine Zusammenarbeit von Interpol und der Weltzollorganisation, die im September und Oktober 2020 durchgeführt wurde, konnten eine Tonne Pangolin-Schuppen sichergestellt werden. Das würde 1700 lebenden Schuppentieren entsprechen. Auch lebende Tiere, darunter mehr als 30 Schimpansen und 1800 Reptilien, wurden beschlagnahmt. Trotz der Handelsverbote der Markt für Wildtiere also weiterhin. Natur und Artenschutz wird in Zukunft also noch wichtiger werden, um weitere Pandemien zu vermeiden.
Die Ruhe unter WasserMarine Ökosysteme und Gewässer profitieren von der Verlangsamung der Weltwirtschaft. Denn COVID-19 hat sich auch auf die Internationale Schifffahrt ausgewirkt. Für 2020 wird ein Rückgang des Containerhandels um bis zu zehn Prozent prognostiziert. Das ist eine Menge, wenn man bedenkt, dass Prozent der von uns konsumierten Waren über den Wasserweg transportiert werden. Das führt zu weniger Verschmutzung und Lärm, was zu einer kurzfristigen Erholung der Meeresbewohner führt. Damit sich Fischbestände aber langfristig erholen, braucht es laut den meisten Studien zehn bis 15 Jahre. Laut (United Nations Conference on Trade and Development) könnten auch die Exporte von Fisch und Meeresfrüchten in diesem Jahr um etwa ein Drittel sinken.
Umweltverschmutzung und das Problem mit dem MüllLaut einem Bericht der Statistik Austria stieg das Abfallaufkommen aus Haushalten in diesem Jahr zwar an, in den Sektoren Industrie, Produktion und Tourismus verzeichnete man aber einen starken Rückgang.
Laut Global 2000 kam es aber auch zur vermehrten Entsorgung von illegalem Sperrmüll in der Natur. Durch die Ausgangsbeschränkungen wurden zudem keine Flurbereinigungen mehr durchgeführt, und Müll somit in Naturräumen nicht aufgesammelt.
Konsum und EnergieverbrauchHamsterkäufe und ein boomender Onlinehandel haben das Jahr 2020 ebenfalls geprägt. Laut Global Policy Forum Europe 2020 entstanden erhebliche Auswirkungen für Konsum und Produktion durch weltweite Unterbrechungen der Lieferketten. Es wurden weniger Lebensmittel an Bedürftige verteilt, während Agrarprodukte massiv vernichtet wurden, durch Probleme bei der Ernte. Regionaler Konsum wurde mehr geschätzt und ein Boom bei Bio-Lebensmitteln wurde festgestellt. Das zeigt der Sustainable Development Goals Report der Statistik Austria.
Die Corona-Krise hat also auch positive Effekte, vor allem für die Umwelt. Wichtig ist aber, dass wir aus dieser Krise lernen. Zum Beispiel, dass manche Treffen auch in Zukunft mit Abstand möglich sind, dass wir nur durch Zusammenhalt Krisen in dieser Größenordnung trotzen können und, dass Natur- und Artenschutz wichtiger sind als je zuvor. Denn es reicht nicht Systeme kurzfristig umzustellen, die uns langfristig in Gefahr bringen.