3 subscriptions and 4 subscribers
Article

Salbeitee statt Wiesn-Bier Vom Hackbrett auf die Hofbräubühne

Julia Häglsperger imHofbräuzelt. Ab Montagabend, 30. September bis 6. Oktober ist sie dort jeden Abend zu sehen.

Ihre Augenbrauen sind perfekt gezupft, sie hat ein strahlendes Lachen, lange blonde Haare und Sommersprossen auf der Nase. Sie spricht perfekt Bayerisch. "Darüber freuen sich die Leute in München", sagt Julia Häglsperger. Es kommt schließlich nicht mehr so oft vor, dass jemand Dialekt spricht. Für die Vilsbiburgerin ist der Dialekt Teil ihrer Identität. Sie ist stolz darauf, Bayerisch zu sprechen und trägt gerne Dirndl, nicht nur, wenn sie auf die Wiesn geht.

Vom Hackbrett zur Frontfrau

Am gleichen Tag, an dem Häglsperger ihr Volontariat beim Bayerischen Rundfunk abschließt, steht sie als Frontfrau von "Alois Altmann und die Isarspatzen" auf der Bühne. Am Montagabend ist es soweit. Sie freut sich auf den ersten Auftritt im Hofbräuzelt. Für sie hat das Hofbräu einen besonderen Charme, die Gäste sind international, altersmäßig gut durchmischt. Hofbräuzelt: Das bedeutet Stimmung und Party.

A bisserl Aufregung ist auch mit dabei. Schließlich ist es das erste Mal, dass sie live im Hofbräuzelt vor 10.000 Leuten singt: "Ich werde auf Anschlag laufen und habe Respekt davor, sieben Tage am Stück zu singen." Eine Thermoskanne mit Salbeitee kommt mit auf die Bühne.

Der Weg zur professionellen Sängerin

Ihre musikalische Karriere begann schon früh: In der ersten Klasse mit dem Hackbrett, richtig bayerisch. Papas Mikrofon war ihr Lieblingsspielzeug. Später kam Klavierunterricht dazu. In der Oberstufe hatte Julia Häglsperger Musik als Leistungskurs. Über Gospelchor und Gesangsstunden kam sie zur Music Academy in Regensburg. Ihre Lehrerin hat sie gefördert, auch am Stadttheater in Regensburg bekam sie Musical-Engagements.

Musikalisch gesehen ist sie experimentierfreudig. "Wenn jemand meinen iPod findet, der denkt sich, oh je, was hat die denn für einen Musikgeschmack." Die Nachbarn verzweifeln ohnehin an ihr, wenn fünf Mal hintereinander "Hölle, Hölle, Hölle" oder "Das Rote Pferd" läuft. "Aber nur so kannst du's lernen. Ständig anhören!" Schließlich schwärmt sie eigentlich für Soul-Diven wie Aretha Franklin oder Gloria Gaynor.

Falls es Sie noch interessiert: Frau Häglsperger hasst Staubsaugen und verreist gerne. Zuletzt nach Thailand und Kambodscha. Zum Wiesn-Einsatz kam es durch eine Vilsbiburger Connection: Isarspatzen-Bassist Xaver Peisl rief einfach an, hatte allerdings Mühe, sie zu überzeugen. 30 Musiker, 10.000 Zuschauer. Mutig.

Original