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Melancholie unterm Lampenschirm

Stef Zinsbacher, Tobias Tzschaschel und Peter Pazmandi

Es wird ruhig und die Lichter gehen aus in der Werkbox 3 im Kunstpark Ost in München. Die Bühne besteht aus zwei Teppichen, die Beleuchtung aus drei Wohnzimmerlampen. Magic Arm, zuvor vom hauskonzerte.com-Gründer Tobias Tzschaschel mit den Worten „Wir haben Besuch aus Manchester", angekündigt, spielt die ersten Töne seines Songs „Widths and Heights" aus seinem aktuellen Album „Images Rolling". Der Künstler Marc Rigelsford bezeichnet mit dem Albumtitel die „Bilder, die einem durch den Kopf schießen, wenn man zurückblickt und reflektiert."


Die Motivation der Veranstalter ist einfach auf den Punkt zu bringen: Sie wollen etwas bewegen. Und es scheint zu funktionieren. Werbung findet nicht statt, trotzdem ist die Nachfrage riesig: „In WG's können schon lange keine Konzerte mehr stattfinden, das war der Anfang", so hauskonzerte-Gründer und Musiker Tobias Tzschaschel. Bis zu zu 200 Anfragen erhalten sie pro Veranstaltung.


Somewhere in Munich

So heißt die Reihe von hauskonzerte. Die Kommunikation läuft über einen Newsletter und Facebook. Mindestens ein Mal im Monat findet ein Konzert im Münchner Raum statt. Per E-Mail werden die etwa 80 Gäste am selben Tag über die Location informiert. Um die 20 Konzerte hat die hauskonzerte-Gang bisher organisiert.


Das Feedback der Zuschauer und der Künstler ist „irre gut". Eintritt zahlen die Gäste nicht, denn es geht um das „Partizipieren an der Kultur vor Ort", so Tobias Tzschaschel.


Wie alles anfing

Die erste Band, die für hauskonzerte ein privates Konzert gab, hieß „Horse Feathers" und kam aus den USA. Die Amerikaner waren im Frühjahr 2010 gerade auf Europa-Tournee und Mitbegründer Stefan Zinsbacher fragte an, ob die Jungs Lust hätten zu spielen - die Zusage kam prompt. So bespielten die „Horse Feathers" einen Dachboden am Auer Mühlbach, die Jungs von hauskonzerte.com filmten die Session und der Anfang war gemacht.


Die Locations sind dabei immer unterschiedlich, auch in abrissreifen Häusern oder Ateliers wurde schon gespielt. Die Mitschnitte werden dann auf Youtube und der eigenen Website veröffentlicht.

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