Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen.
Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde.
Ronya Othmann schreibt von Liebe und Gewalt, vom Erinnern und der Zerrissenheit zwischen zwei Welten.
Die Autorin:Ronya Othmann, 1993 in München geboren, studierte am Literaturinstitut Leipzig. 2015 erhielt sie den MDR-Literaturpreis, 2017 den Lyrik-Preis des Open Mike und 2019 den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Gemeinsam mit Cemile Sahin schreibt sie für die taz die Kolumne "OrientExpress" über Nahost-Politik. "Die Sommer" ist ihr erster Roman.
Vorschau19. August: Das Magazin
26. August: Leander Fischer zu seinem Roman "Die Forelle"
2. September: Das Magazin
9. September: Feature "Warum das alles so ist"