Meinerzhagen. Klimawandel und Bekämpfung der Ungleichheit. Das sind für Jürgen Trittin die zentralen Herausforderungen für Politik und Gesellschaft. In der Stadthalle Meinerzhagen las der Bundestagsabgeordnete der Grünen und ehemalige Bundesumweltminister am Montag, 29.9.2014 aus seinem neuen Buch "Stillstand made in Germany". Trittin warb für einen "ökologischen Materialismus". Es müsse deutlich werden, dass ein Umsteuern dem eigenen Vorteil nutze. Das sei die Motivation für eine Verhaltensänderung. Im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels und die Ungleichheit forderte der Grünen-Politiker eine Vorreiterrolle Deutschlands und Europas. Das sei ein Manko der Großen Koalition. An etlichen Beispielen machte Trittin deutlich, dass Druck durchaus Veränderungen bewirkt habe. Gleichzeitig wies er auf die Macht der Lobbyisten hin. Sie drohten die Demokratie zu untergraben. "Das dürfen wir nicht zulassen", sagte Trittin, der sich nach der Lesung auch Fragen aus dem Publikum stellte. Dabei ging es auch um das geplante Freihandelsabkommen mit den USA. Trittin stellte das nicht grundsätzlich infrage, hält aber die geplanten Schiedskommissionen, die an jeglicher rechtsstaalichen Institution vorbei entscheiden sollten, für einen "Anschlag auf den Mittelstand." Denn: Nur Großkonzerne könnten sich noch ein solches Verfahren leisten.
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