Es gab Tage des Hungerns. Das Hungergefühl meldete sich zwar, aber Aron
Boks ignorierte das. Seine Gedanken kreisten nur noch ums Essen, was es
noch schwerer machte, weiter zu hungern. In der Hochphase seiner
Magersucht war es deshalb für ihn ein Beweis von Disziplin, den
drängenden Rufen nach Nahrung nicht nachzugeben. Er ist 19 oder 20 Jahre
alt als sich das essgestörte Verhalten immer weiter in sein Leben
drängt, nicht plötzlich, die Sucht hat sich langsam angeschlichen. Bis
sie zu einer Dauerbeschäftigung wurde. Es war eine scheinbar beiläufige
Bemerkung über Arons Aussehen, die den Funken der Essstörung entfachte.
Er sei zwar schlank, aber sein Gesicht dick, sagte ein Bekannter zu dem
Poetry-Slammer aus Berlin. Seine Suchterfahrungen hat der junge Mann in
seinem Buch „Luft nach unten” beschrieben.
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