Posthume Alben von Menschen, die unter tragischen Umständen gestorben sind, kann man ja eigentlich kaum hören, ohne jede dritte Zeile als prophetische Todesreferenz zu lesen. Das Album "Circles" des vor bald zwei Jahren mit 26 an einer Mischung aus Drogen, Schmerzmitteln und Alkohol verstorbenen Mac Miller eröffnet mit den Worten "Well this is what it look like, right before you fall".
Eigentlich war Malcolm James McCormick, so sein bürgerlicher Name, im Sommer 2018 aber gerade wieder am Aufstehen, die Albumproduktion in der Endphase, noch wenige Wochen bis zum Beginn einer großen Tour. Miller hatte seine Probleme erkannt, thematisiert, bearbeitet: Einerseits die Drogen, seien es Codein oder das Antipsychotikum Promethazin, die er schon längst nicht mehr glorifizierte. Andererseits sein sensibles Innenleben, den Umgang mit der Trennung von der Popgigantin Ariana Grande, nach der er zugedröhnt gegen einen Strommast gerast war.
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