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Serie: Eine Flüchtlingsunterkunft im Nobelviertel - klappt das?


Es ist angerichtet in Eppendorf, alle Beteiligten stehen bereit: Da ist der Senat, der in diesem Jahr Zehntausende Flüchtlinge unterzubringen hat und nun in allen Bezirken Großunterkünfte und hochwertigere Bauten im Schnellverfahren hochziehen will. Es ist die höchste Entscheidungsebene Hamburgs, die in der weltumspannenden Flüchtlingskrise trotzdem auf eine verwaltende Rolle reduziert ist.

Da ist der Bezirk Nord, die Fraktionen in der Versammlung und das Bezirksamt selbst, das die Vorgaben jetzt vor Ort in frickeliger Kleinstarbeit umsetzen muss, Bauabschnitt für Bauabschnitt, Bürgerversammlung für Bürgerversammlung, das die Anwohner mitnehmen und befrieden soll und am Ende doch Hoffnungen enttäuschen wird.

Längst gibt es eine kritische Initiative, die sich um die Integration ins Viertel und mindestens ein bisschen auch um die eigene Behaglichkeit sorgt, gleichzeitig Flüchtlingshelfer, die finden, das Eppendorf als einer der reichsten Stadtteile Deutschlands das ganz vortrefflich hinbekommt. Es gibt einen privaten Investor, für den die Flüchtlingslage auch eine schöne Investitionschance ist und eine bekannte Hamburger Anwaltskanzlei, die mit ihrer fertig formulierten Anwohnerklage das Spiel jederzeit in die Verlängerung schicken kann.

Es ist eine Gemengelage, wie sie so oft in Hamburg und überall in Deutschland zu finden ist. Die "Welt" wird diesen Prozess in den kommenden Monaten in einer Serie begleiten, um an diesem Beispiel zu zeigen, welche Interessen aufeinanderstoßen.


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