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Warum Migranten gegenüber Flüchtlingen skeptisch sind


Nach den Silvester-Übergriffen reicht es Amir. Er tritt in die private Facebook-Gruppe Hamburger Bürgerwehr ein, seine Kumpels und er organisieren sich in WhatsApp-Gruppen, sie planen eine nächtliche Streife durch die Straßen Wilhelmsburgs. Einige der Nutzer tragen als Profilbild die türkische Flagge, andere geben als Geburtsort Städte im Nahen Osten an. Es sind erstaunlich viele junge Männer mit türkischen, persischen und arabischen Nachnamen. Sie wollen sich positionieren gegen die vielen Neuankömmlinge, die in die Stadt strömen und ihnen irgendwie Angst machen. "Wir haben jetzt 'ne Gruppe, 30 Mann stark. Die sollen mal sehen, wer hier wohnt", schreibt ein Nutzer, der sich Erkan nennt, auf Facebook.

"Die sind anders als wir", sagt Amir am Telefon. Er, der selbst mit drei Jahren als Flüchtling aus dem Iran nach Hamburg einreiste und sich längst als Wilhelmsburger fühlt. Nicht alle Flüchtlinge seien schlecht, sicher, aber viele hätten einfach eine andere Mentalität, eine andere Kultur, sagt Amir: "Die sollen sich hier anpassen." Da ist diese unsichtbare Mauer. Wir und die.



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