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Abschiebungen: Die letzte Reise

Der Mann im dunkelblauen Anzug liegt bäuchlings auf dem Mattenboden, Handschellen umschließen seine Handgelenke, er japst: "Ich fliege nicht, ich will nicht, lasst mich." Über ihm kauern drei Bundespolizisten und fingern an einem Gurt herum, der um die Hüfte des Mannes geschlungen ist. Für die Männer ist der Gurt Ausweg und letzte Eskalationsstufe zugleich, ein Instrument für die schwierigsten Fälle.

Der "Body Cuff" gleicht einem breiten Gürtel, wie ihn Gewichtheber beim Stoßen tragen, in den Gurttaschen stecken Handschellen, die an Fixierungsbänder mit roten Endschlaufen befestigt sind. Der Gurt wird in Haftanstalten genutzt - und auch bei Abschiebungen von Flüchtlingen, die sich heftig wehren oder beim letzten Versuch Widerstand geleistet haben. Es gebe nur sehr wenige Fälle, bei denen der Gurt zum Einsatz kommt, das werden die Bundespolizisten an diesem Tag immer wieder betonen.



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