WELT: Herr Biedron, Sie sind Bürgermeister einer Kleinstadt an der Ostsee. Warum glauben Sie, sind ausgerechnet Sie das Gesicht der polnischen Opposition geworden?
Robert Biedron: Warum ich das glaube? Nun es ist so! Vor allem liegt es daran, dass die parlamentarische Opposition in Polen, allen voran die Bürgerplattform (PO) des ehemaligen Premierministers Donald Tusk, unglaubwürdig ist. In einer globalisierten Welt haben die Menschen globalisierte Träume. Die Polen sehen, wie es andernorts in Europa zugeht, sie wollen mehrheitlich in einer liberalen und toleranten Gesellschaft leben, die sich nicht von der europäischen Wertegemeinschaft abwendet. Für dieses Abwenden steht die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die Opposition hat es aber nicht geschafft, sich deutlich genug von ihr abzugrenzen. Die PO hat sich diskreditiert, als sie etwa selbst gegen eine Liberalisierung des scharfen Abtreibungsgesetzes stimmte. Glauben Sie mir, mit so einer Opposition möchte auch ich nichts zu tun haben.
WELT: Das klingt selbstbewusst. Aber die PiS sitzt fest im Sattel. Es gibt doch gar keine realistische Aussicht auf einen politischen Wandel.
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