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Reiseerinnerung: So erstellen Sie online ein Urlaubs-Fotoalbum

Eine Erinnerung an bessere Zeiten: Das Fotoalbum des letzten Urlaubs. Foto: picture alliance/CEWE/dpa-tmn

Wenn das Reisen nicht möglich ist, bleibt Zeit, um in Urlaubserinnerungen zu schwelgen und sich endlich Projekten in den eigenen vier Wänden zu widmen. Beides kann man kombinieren: Aus digitalen Urlaubsfotos lässt sich mit Hilfe von diversen Online-Anbietern ein Album auf Papier anfertigen.

Mit Bildern eine Geschichte erzählen

Los geht es mit dem Sortieren und Auswählen der Reisebilder. Klingt einfacher, als es ist. Es sei keinesfalls leicht, ein Reisealbum zu gestalten, sagt Eib Eibelshäuser. Er ist Mitglied im Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF), lehrt an der Hochschule Düsseldorf und gibt mit seiner Frau Nina Fotobuch-Kurse. „Schließlich kommt es aus dem Herzen und entsteht aus einer Faszination heraus."

Erster Tipp: sich auf wenige Aspekte beschränken. Wichtig sei ein roter Faden, sagt der Profi. „Kein Buch ohne Geschichte."

Klare Motive fangen die Stimmung ein

Die Atmosphäre am Urlaubsort transportiert man durch eine geschickte Anordnung der Bilder. Hier hilft es, die Fotos im kleinen Format auszudrucken und dann thematisch zu sortieren, rät Eibelshäuser.

Alle Bilder einer Reise chronologisch anzuordnen, ist keine gute Idee. Stattdessen sollte man sich fragen, wie die Bilder bei einem Betrachter wirken, der selbst nicht vor Ort war. Eindeutige und klare Bildmotive transportieren die Stimmung besonders gut. „Wie heiß war es dort? Wie hat es gerochen?", nennt Eibelshäuser als Anregungen.

Womöglich können Urlauber sogar auf ein Reisetagebuch zurückgreifen, um die Bilder mit passenden Textinhalten anreichern zu können.

Bei der Anordnung der Bilder rät Diplom-Designerin Nina Eibelshäuser zu einem reduzierten Layout. „Anordnungen zu wiederholen, bringt Ruhe und hat nichts mit Langeweile zu tun." Anfänger können große Hauptmotive mit kleinen Nebenmotiven kombinieren. „Man kann aber bei der Gestaltung nichts falsch machen", betont die Expertin. „Wenn man selbst happy ist, hat man alles richtig gemacht."

Das richtige Papier und Format wählen

Am besten zur Geltung kommen die Fotos auf mattem Papier, findet Nina Eibelshäuser. „Das ist unempfindlich, es gibt weniger Spiegelungen, und es hat einen edlen Touch."

Welches Format für ein Fotobuch am besten ist, richtet sich nach seinem Anwendungsbereich: „Möchte ich es verschicken? Dann muss es in einen Umschlag passen. Oder soll es als Coffeetable-Book ausliegen? Dann darf es auch ein Angeberformat werden", sagt die Expertin.

Doppelseitige Motive kommen besonders gut zur Geltung, wenn die Seiten des Buchs liegen bleiben und keine Bildabschnitte in der Falz verloren gehen, erklärt Eib Eibelshäuser. Das ist am ehesten bei der Lay-flat-Bindung oder einer Leporellobindung der Fall, die vor allem bei Fotopapier Anwendung findet.

Online-Anbieter unterschieden sich bei den Details

Wer seine Fotos sortiert hat, kann sich nach einem Online-Anbieter für Fotobücher umsehen. Von ihnen gibt es viele am Markt. Sie unterscheiden sich vor allem durch Kleinigkeiten.

Das liegt unter anderem daran, dass Anbieter wie Poster XXL, Whitewall oder My Fujifilm auf die gleiche Software von IP Labs zurückgreifen, erklärt André Kramer vom Fachmagazin „c't". „Die Versionen variieren vielleicht, und die Designvorlagen weichen etwas voneinander ab." Ansonsten sind sich die Anbieter ähnlich. Cewe dagegen sei groß genug für eine eigene Software. Andere bekannte Anbieter sind Pixum, Pixelnet und Fotokasten. Einige der Dienste kooperieren mit Drogerien oder Discountern.

Fotobücher sind nicht teuer

Ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des passenden Anbieters ist der Preis. Dank des großen Konkurrenzdrucks sei dieser generell niedrig, meint Kramer. Nutzer sollten nicht nur den Grundpreis im Blick haben, sondern auch die Kosten für das Hinzufügen von Extraseiten. Bei manchen Diensten lässt sich nur eine Seite hinzufügen - bei anderen sind es acht oder sogar zwölf.

Auch auf die Kosten für den Versand sollten Kunden achten, rät Kramer. „Ein Bücherversand sollte nicht sechs Euro oder mehr kosten."

Besser die Software herunterladen

Wer sich für einen Online-Dienstleiter entschieden hat, nutzt besser nicht die Browser-Anwendung, sondern lädt sich die Software herunter. „Damit kann man anfangen, speichern und später weitermachen", sagt Kramer. Stürzt dagegen die Online-Anwendung ab, ist alles weg.

Die Anwendungen bieten viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten von Text über kleine Grafiken bis hin zu Videos, die per QR-Code eingebunden werden können. Letzteres kostet allerdings extra.

„Hilfreich bei der Erstellung des Fotobuch sind unterstützende Funktionen wie Hilfslinien, an denen die Bilder ausgerichtet werden können", sagt Kramer. Außerdem zeigt die Software an, ob die Auflösung der Bilder genügt. „Die Fotoqualität einer Digitalkamera reicht für ein Fotobuch vollkommen aus."

Bei einem per Messenger immer weiter verschickten Foto wird es dagegen eng. „Aber es gibt eine Ampelanzeige, die darauf hinweist", sagt Kramer. Zeigt die Ampel Grün, ist alles in Ordnung, auch Gelb geht im Notfall noch. „Bei Rot sollte man das Bild aber wirklich in einer besseren Auflösung organisieren." (dpa/tmn)

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