1 subscription and 0 subscribers
Article

Kommentare und Buh-Rufe: Protest gegen Anliegerbeiträge

Rund 200 Betroffene und Unterstützer machten ihrem Unmut gegen Anliegerbeiträge Luft. © Reiner Mroß

Hamm - Die Bürgerinitiative „Anlieger Lippestraße" setzt sich weiter gegen Straßenbaubeiträge ein. Mit einem Anliegerfest zeigte sie am Sonntag, wie groß die Unterstützung auch in anderen Stadtteilen ist. Rund 200 Anlieger und Unterstützer nahmen an einer Diskussion mit Politikern teil.

Unter der Moderation von Mehmet Balik und Sylvia Vogel diskutierten Justus Moor (SPD), Roland Koslowski (Linke), Volker Sator und Nihat Altun (Pro Hamm) sowie Andrea Pfeifer (Grüne), die allerdings nicht im Auftrag der Fraktion oder der Partei sprach. Nachdem die CDU zunächst mit Verweis auf die Ferienzeit abgesagt hatte, war Kreisvorsitzender Arnd Hilwig doch erschienen. Außerdem beteiligte sich Detlev Bensch vom Verband Wohneigentum an der Diskussion.

Beim Abwägen des Für und Wider von Anliegerbeiträgen schob sich die Politik gegenseitig den „schwarzen Peter" zu, statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen oder in einen konstruktiven Dialog mit den Bürgern zu treten. Zwar lauschten die Anwesenden etwa eineinhalb Stunden interessiert und beteiligten sich mit Fragen, immer wieder gab es aber auch empörte Kommentare und Buh-Rufe.

Lesen Sie auch: Bürgerinitiative will Anliegerbeiträge zu Fall bringen Straßenbaubeiträge halbiert: Hier sparen Anlieger in Hamm "Wir wollen die komplette Streichung"

Dass die Neuregelung in NRW zur Entlastung der Anwohner ihnen nicht ausreicht, machten die Anwesenden deutlich. 10 statt 30 Prozent der Kosten sollen sie noch zahlen. „Wir wollen die komplette Streichung der Anwohnerbeiträge", sagte David Muschalik, der mit seiner Frau an der Lippestraße wohnt.

Auch Betroffene aus anderen Stadtteilen waren gekommen, um ihrem Unmut Luft zu machen und friedlich zu demonstrieren. Sabine Heimann hat Grundstücke an der Langen Straße und muss für die Sanierung dort 30.000 Euro zahlen. „Das habe ich nicht in der Portokasse", machte sie deutlich.

Fest zur Abschaffung der Straßenbaubeiträge an der Lippestraße Heikles Thema für die Politiker

Fritz Aperdannier vom Alten Uentroper Weg brachte es auf den Punkt: „Wer hier ist, hat eine große Wut im Bauch." Sylvia Vogel, Sprecherin der Initiative, war mit der Veranstaltung zufrieden: „Die Resonanz ist gut. Ich freue mich über jeden, der da ist."

Für die Politiker sei die Sache ein heikles Thema. Das habe man bei der Diskussion gemerkt. Die Initiative wolle sich aber auch in Zukunft für die Abschaffung der Gebühren einsetzen und sich weiter vernetzen. Erst am vorherigen Wochenende habe sich die Hammer Initiative mit Gleichgesinnten aus ganz NRW getroffen.

Original