Carsten Knop, FAZ-Chefredakteur digitale Produkte, empfahl den Text im F+Newsletter:
Mit Blick auf den Text von Paula Lochte über eine amerikanische Technikjournalistin, die ein Jahr lang als Sommelière gearbeitet hat, geht mir ein Abendessen von vor vielen Jahren durch den Kopf. Es war eine eher kleinere Runde von gut situierten Ansprechpartnern aus Politik, Wirtschaft und Sport. Einige kannten sich, andere nicht – und das Gesprächsthema zum Einstieg war Wein. Soweit, so gut. Nun ist es hoffentlich kein Offenbarungseid, wenn man im Prinzip zwei Lieblingsweinbauregionen (Napa Valley und Rheingau) hat, was sich wiederum einfach mit früheren und heutigen Lebensumständen begründen lässt. Das Schlechte ist, wenn man danach mit seinem Wein-Latein am Ende ist, von links und rechts der Rhône nicht wirklich Ahnung hat, und auch das zugehörige Vokabular schnell an seine Grenzen stößt.
Wer immer also schon einmal in einer vergleichbaren Situation war, für den ist das Gespräch mit eben jener Sommelière genau das Richtige. Hier sind ein paar Lieblingsstellen: „Letztens wurde mir ein Champagner als strahlend vor prickelnder Neugierde angepriesen.“ „Viele denken, um Weinexperte zu werden, müsste man als Erstes Anbaugebiete und Rebsorten pauken. Eigentlich fängt es viel grundlegender an: Man muss lernen, zu riechen und zu schmecken.“ „Billiger Wein ist wie American Cheese: total unterschätzt.“ Und: „Ich habe eine Schwäche für deutschen Riesling.“ Zum Wohle, kann ich da nur sagen.
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