Das sympathische Label ARMEDANGELS macht es vor und alle anderen hoffentlich bald nach. Ab dieser Woche werden die fairen Klamotten vom Produktionsort in Köln aus in ebenso fairen und nachhaltigen Kartons aus Grasspapier verschickt.
Die Materialneuheit wurde gemeinsam mit dem süddeutschen Unternehmen Creapaper entwickelt. Die Kreativität hat zwar offenbar nicht für einen originelleren Namen gereicht, aber für den Innovationspreis 2017 und wenn nicht bei Verpackung, wo dann?, kommt es hier tatsächlich auf die inneren Werte an.
Nachhaltig ist die Grassbox gleich in mehrerer Hinsicht. Im Gegensatz zur Produktion von Pappe aus Holz werden hier pro Tonne nur 2 anstatt 6000 Liter Wasser verbraucht, das entspricht in etwa dem Preisverhältnis von einem Bier beim Späti zu einer günstigen Rolex. Außerdem werden für die Herstellung des Grasspapiers nur 1/10 der Energie und keine Chemikalien verwendet.
Weil außerdem das verwendete Gras direkt von Weiden neben der Papierfabrik in der schwäbischen Alb stammt und also nicht wie Holz durchschnittlich 4000km durch die Gegend gefahren wird und so anstelle von Aggressionen auf der Autobahn, Freude bei Bienen und Weidetieren auslöst, hat der Grasskarton insgesamt eine 75% bessere CO2 Bilanz als der Pappkarton.
Auch das geflügelte Wort erneuerbar trifft hier in besonderem Maße zu, da das Gras nicht länger als die Herstellung und Verschickung des Pakets benötigt, um nachzuwachsen.
Das ist doch tatsächlich ein Grund für Begeisterungsschreie bei Paketankunft.
Zu hoffen bleibt, dass Zalando und andere Versandgiganten wie Amazon das auch so sehen, damit die Vision des Erfinders das Grasspapier soweit zu etablieren, dass es einen messbaren Effekt auf das Klima hat, zu realisieren.
Und weil das wirklich eine gute, kluge und notwendige Erfindung ist, wird an dieser Stelle auf alle sich anbietenden schlechten und unnötigen Kiffer Witze zum Thema Grassbox oder Grasspapier verzichtet.
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