Am Montag sorgte eine 70 Zentimeter lange Schlange für Schlagzeilen: Ein 38-Jähriger hatte die Kornnatter am Wochenende am Hauptbahnhof spazieren geführt. Inklusive Selfies mit Passanten. "Den Begriff der Kornnatter nahm der Mann offensichtlich zu wörtlich, denn er stand deutlich unter Alkoholeinfluss", kommentierte die Polizei auf Facebook.
Der Sommer steuert seinem Höhepunkt entgegen, die Themen werden rarer, da kommt eine solche Meldung genau richtig. Viel besser kann eine Woche nicht starten! Doch dann erreichte die Redaktion ein Video. Nicht irgendein Video, sondern eine siebensekündige, verwaschene Aufnahme eines Krokodils. In der Weser. In Bremen.
Anruf bei der tierbewährten Bremer Polizei: "Uns liegen keine Informationen dazu vor." Mist! Also ist das Krokodil doch eine Ente? Alexandra Dörnath, Ärztin für exotische Tierarten in Bremen, kümmert sich unter anderem um den Mississippi-Alligator "Elvis" des Circus Belly. Die Krokodil-Expertin klärt auf: "Es handelt sich hierbei um eine sehr seltene Art, die nur in der Weser und nur zu einer bestimmten Zeit vorkommt. Es ist ein sogenanntes Sommerlochkrokodil."
Aber im Ernst: "Es sind keine Schwimmbewegungen zu erkennen, Krokodile bewegen den Schwanz, um sich im Wasser fortzubewegen." Die Expertin tippt: "Es handelt sich vermutlich um eine ferngesteuerte Krokodil-Attrappe."
Auch Heiko Brunken, Professor für Ökologie und Naturschutz an der Hochschule Bremen, gibt Entwarnung: "Keine Angst, wir können auch weiterhin in der Weser baden! Ein echtes Krokodil trägt die Schnauze beim Schwimmen deutlich tiefer, schwimmt ruhiger und hat eine weniger monotone Körperbewegung." (par)
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