Das Credo "immer regional und saisonal einkaufen" haben wir uns längstens einverleibt. Doch kaum sehen wir jetzt die knallroten Erdbeeren in den Läden, können nur wenige von uns widerstehen. Muss uns das schlechte Gewissen plagen? Sollten wir nur noch Rüebli und Äpfel aus der Schweiz essen?
Nein, sagt Ökobilanz-Expertin Franziska Stössel. Aber wir können auch bei importierten Früchten und Gemüsesorten bewusster einkaufen. Hier sind 6 Tipps, die ein bewusstes Einkaufen zu dieser Jahreszeit einfacher machen:
Obst, welches per Flugzeug importiert wird, verursacht mit Abstand den grössten CO2-Verbrauch: Nämlich 10 Mal mehr als per Lastwagen. Grüne Spargeln und Papaya sind solche Kandidaten. Bei gewissen Grossverteilern sind diese Früchte und Gemüsesorten daher extra mit einem Signet gekennzeichnet.
Holland und Spanien sind zwar näher als Mexiko. Aber Achtung: Gewächshäuser, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sind auf der Rangliste gleich unter den Früchten, die per Flugzeug importiert wurden.
Klar, die Avocado und die Banane wachsen auch nicht im Sommer bei uns. Aber auf diejenigen Früchte und Gemüsesorten, die auch in der Schweiz Saison haben (Tabellen siehe Kasten oben), können wir jetzt ab und zu verzichten und dafür umso mehr im Sommer geniessen.
Äpfel, die über Winter kühl gelagert werden müssen, sind vom CO2-Verbrauch her nicht gleich wie Äpfel direkt vom Schweizer Baum. Auch dort schauen: Hat die Frucht momentan Saison?
Im Winter sind saisonale und regionale Früchte eine Rarität. Statt Erdbeeren aus Spanien oder Papaya aus Übersee lieber zur Kiwi greifen. Kiwis können wie Äpfel sehr lange gelagert werden und kommen meist aus Norditalien - also relativ nah.
Wenn dich die Erdbeeren aus Spanien trotzdem gluschtig machen: Einmal kaufen, das nächste Mal dafür darauf verzichten.