In Südindien, umgeben von tamilischen Dörfern, liegt Auroville. Eine Stadt-Utopie, 1968 von spirituellen Suchern aus Europa und Indien gegründet. Sie wollten eine Gesellschaft ohne Geldwirtschaft und Konkurrenzkampf, ohne Schulzwang und Strafen. Kein Fleischverzehr, kein Alkohol, keine Autos. Ihr Zusammenleben fußt auf der Philosophie Sri Aurobindos, nach der die Menschheit kurz vor dem Durchbruch in ein höheres Bewusstsein steht.
Doch 50 Jahre nach seiner Gründung ist Auroville kaum größer als ein Dorf. Ein Zehntel der 2500 Bewohner stammen aus Deutschland. Von der Vision, ein wegweisendes Stadtmodell mit 50.000 Menschen zu werden, ist Auroville weit entfernt. Immobilienspekulanten treiben die Bodenpreise hoch. Nur eine kleine globale Elite kann sich noch leisten, nach Auroville zu ziehen.