Treffen sich ein australischer Bergbauunternehmer, ein Schusswaffenhersteller und mehrere Bürgermeister auf einem Gebirgszug in Österreich. Sagt der Bergbauunternehmer: Hier will ich Rohstoffe fördern. Darauf der Waffenhersteller: Zu Anfang darfst du meine Wege nutzen, doch wenn es ernst wird, nicht mehr. Und die Bürgermeister: Den Dreck wollen wir nicht, aber die Arbeitsplätze könnten wir gut gebrauchen.
Sehr vereinfacht stellt sich so die Lage auf der Koralpe in Österreich dar. Der Rohstoffinvestor ist Tony Sage, ein reicher Australier mit einschlägigen Erfahrungen. Der Waffenhersteller ist Gaston Glock, der gerade sein Herz für den Umweltschutz entdeckt hat. Die Bürgermeister der Orte Wolfsberg und Frantschach-Sankt Gertraud wünschen sich die Arbeitsplätze, doch nicht um jeden Preis. Mehrere Gemeinden bangen um ihr Trinkwasser, das sie von der Koralpe beziehen.
Es sieht nicht so aus, als würden sich alle bald einig sein. Abseits der Öffentlichkeit eskaliert die Situation, sodass inzwischen die Staatsanwaltschaft ermittelt und die Firma von Glock die Australier vor Gericht zerrt. Den Streit im Grenzgebiet zwischen Kärnten und der Steiermark könnte man als Provinzposse abtun. Doch geht es dabei um die unabhängige Versorgung Europas mit Rohstoffen. Bleibt die Frage: Ist es das wert?