Die Franks fahren mit großen Autos über kleine Autos. Ihre Show scheint dem Untergang geweiht, aber sie wollen nicht aufhören. Oder sie können nicht.
evor sich sein roter Citroën überschlägt, sitzt Jeffry Frank ganz ruhig da. Seine Finger umklammern das Lenkrad. Auf dem Messeplatz Max Wille in Magdeburg riecht es nach verbranntem Gummi. Durch das Autofenster kann Jeffry die Elbe sehen. 150 Menschen schauen ihn an. Sein Vater sagt immer, dass sein Sohn den Weltrekord in den meisten „Überschlägen" hintereinander halte. Jeffry ist sich da nicht so sicher, aber egal. Weltrekord klingt immer gut. Dann gibt er Gas.
Er rast auf eine Rampe. Dann reißt Jeffry das Steuer nach rechts. Der Citroën verliert die Bodenhaftung. Er überschlägt sich. Einmal, zweimal. Und bleibt auf den Rädern stehen. Jeffrys Bruder Francesco ist der erste am Wagen. Auf dem Magdeburger Messeplatz ist es still. Ein Kind schlägt sich die Hände vor den Mund.
Gerhard Frank, der Vater von Jeffry und Francesco, kennt die erschrockenen Gesichter, er kennt diese Stille. Tausende Male hat er schon gesehen, wie sich seine Kinder in einem Auto überschlagen. Er weiß, was zu tun ist. Auf seinem Mischpult im Popcornwagen neben der Rennstrecke drückt er einen Knopf. Es läuft Musik wie in einem Horrorfilm. Frank fragt ins Mikro, seine Stimme bebt:
„Geht es meinem Sohn gut?"
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