Der Mann, der fast eine halbe Million Euro nach Werpeloh geholt hat, trägt Blaumann und Gummistiefel. Bernd Schmitz, 64 Jahre alt, wuchtige Hände, helle blaue Augen, zieht die Stalltür auf und schiebt eine Fuhre Futter zu seinen Ferkeln. 280 Schweine hat er im Stall, auf seinen Feldern stehen Mais, Getreide und Hanf. Wenige Meter vom Hof entfernt, in der aufgeräumten Dorfmitte, hängen Schilder an den Fassaden der öffentlichen Gebäude. "Hier investiert Europa", steht darauf.
Doch in Werpeloh sagen sie, der Schmitz-Bernd hat das gemacht, der Schmitz-Bernd hat Europa nach Werpeloh geholt.
Zwischen 2007 und 2014 wurden in Werpeloh ein Pastorat saniert, ein Mehrgenerationenhaus gebaut, ein Dorfplatz geschaffen. Die Werpeloher erhalten in diesen Jahren pro Kopf 124 Euro aus Brüssel - zehnmal so viel wie die Nachbargemeinden. Das alles ist auch Bernd Schmitz' Verdienst.
Er fing klein an, dann wurden seine Projekte größer und größer - bis er einen Schritt zu weit ging.