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Max Gruber alias „Drangsal": Wave-Pop-Poet in Plauderlaune

Momentan ist er der Inbegriff von Coolness: Max Gruber alias Drangsal (23). (Foto: Malzkorn)

Max Gruber sieht aus wie aus dem Ei gepellt. Hemd und Anzug trägt er, beides nagelneu. "Aggressives Karo", sagt der dafür verantwortliche Schneider des Stars - und schiebt sich durch den vollen Raum. Selbstverständlich ist auch er da, genau wie viele andere hippe Hamburger.

Schließlich ist Drangsal auch fast ein Jahr nach Veröffentlichung des Debüts „Harieschaim" noch heißer Scheiß. Das liegt natürlich an der Musik. An diesem kühlen und coolen 80er-Jahre-Gitarrenpop, diesem Dance-Gewummere, an Grubers klarer Stimme. Es liegt aber auch am Unterhaltungswert, den Drangsal-Konzerte haben. Und der ist Samstagabend im ausverkauften Knust besonders hoch.

Gruber in Plauderlaune („Sorry, was habt ihr erwartet - das Album ist eine halbe Stunde lang, mit irgendwas muss ich die Zeit ja füllen"). Die Band hat Bock, probiert brandneue Songs. „Klingt wie Die Ärzte ", ruft einer bei „Turmbau zu Babel". „Findet ihr echt?", fragt Gruber. Und reißt bei „Do The Dominance" das Kabel aus dem Computer. „Passiert ständig, wenn ich rumpose", sagt er und meckert Richtung Gitarrist („Olli, hör auf mich zu fi****!" - „Kauf mir'n Band-Laptop, Drangsal!").

Nach knapp anderthalb Stunden ist Schluss - mit Metallicas „For Whom The Bell Tolls". Wem die Stunde schlägt. Im Knust kann man die Luft da längst schneiden. Und Gruber, inzwischen nur noch in Unterhemd und Hose, geht teuflisch grinsend von der Bühne.

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