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SVW-U 19: Nach 1:1 gegen Nürnberg und spätem Frankfurter Anschlusstor in Heidenheim aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen - Wiesbadener Kurier

TAUNUSSTEIN - Es waren zehn bange Minuten, die sich anfühlten wie Stunden. Die Spieler der A-Jugend des SV Wehen Wiesbaden wussten nach Abpfiff des Spiels gegen den 1. FC Nürnberg gar nicht so recht, wohin mit sich. Nach 90. Minuten stand es auf dem Halberg 1:1. Für den sicheren Kassenerhalt hätte die Mannschaft von Trainer Nils Döring einen Sieg gebraucht.


Später Anpfiff in Heidenheim: So gingen nach Spielende alle Blicke auf die Smartphones. Jetzt kam es darauf an, wie das Spiel der Frankfurter Eintracht in Heidenheim, das gut zehn Minuten später angepfiffen wurde, ausgeht. Beinah sekündlich erkundigte sich einer der Spieler nach dem Spielstand in Heidenheim. Die Eintracht hätte mit zwei Toren Unterschied verlieren müssen, dann wäre der SVWW gerettet gewesen. Und bis zur 92. Minute lag der größte Konkurrent der Taunussteiner im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga Süd/Südwest auch mit 1:3 hinten - das hätte dem SVWW zum Klassenerhalt gereicht.


Alexander enttäuscht und wütend: Doch die Frankfurter erzielten in der Nachspielzeit noch ein Tor. Ein Tor, das alle, die es mit der Döring-Elf hielten, mitten ins Herz traf. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wenn man wegen eines weniger geschossenen Tores absteigt, dann ist das sehr heftig", sagte Armin Alexander, Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, nach dem Spiel sichtlich enttäuscht und fügte etwas wütend an: „Es ist eine Schweinerei, dass in Heidenheim elf Minuten später angefangen wurde. Dass für die Frankfurter am Ende dann genau das Ergebnis zustande kommt, was benötigt wird, das stinkt ein bisschen zum Himmel."


In der Kabine fließen Tränen: Trainer Döring saß schon während der ungewissen Zeit nach Spielende zusammen mit seinem Vater auf der Trainerbank. Als er wusste, dass er mit seiner Mannschaft in die Hessenliga abgestiegen war, vergrub er sein Gesicht in den Händen. Blieb minutenlang fast regungslos alleine auf seiner Bank sitzen, ging dann zu seinem Team, das sich inzwischen geschlossen in der Kabine zusammengefunden hatte. Dort war es mucksmäuschenstill, es flossen viele Tränen. Auch beim Coach. „Unsere Jungs sind natürlich völlig fertig und niedergeschlagen. Vom Spielverlauf her wäre ein Sieg drin gewesen", so Alexander.


SVWW hatte es in der eigenen Hand: Denn in der Tat hatte der SVWW den Klassenerhalt in der eigenen Hand und hätte mit ein bisschen Glück als Sieger vom Platz gehen können. In der ersten Halbzeit waren die Hausherren über weite Strecken die bessere Mannschaft und gingen in der 21. Minute verdient in Führung. Yoel Yilma wurde im Strafraum gefoult und bekam einen Strafstoß zugesprochen. Jacob Pistor schnappte sich direkt den Ball, trat an und verwandelte souverän zum 1:0. Die 388 Zuschauer beklatschten in Folge jede gelungene Aktion, feuerten ihr Team nach Kräften an. Kapitän Jonas Dawit hatte in der 36. Minute nach einem Freistoß von Yilma das 2:0 auf dem Fuß. Im Gegenzug schlugen die Gäste eiskalt zu. Mit dem ersten Torschuss erzielte Lukas Schleimer aus etwa 20 Metern das 1:1.


Direkter Wiederaufstieg das Ziel: Nach der Pause fehlte es dem SVWW an Durchschlagskraft. Pistor (66. Minute) und der eingewechselte Jannis Schmidt (72.) hatten zwar noch Chancen, nutzen diese aber nicht. Und auf der anderen Seite musste SVWW-Keeper Niklas Knopf in der 57. und 70. Minute zweimal stark parieren Trainer Döring versuchte, seinem Team trotz allem etwas Positives mitzugeben: „Ich habe mich bei den Jungs für eine tolle Saison bedankt. Ich bin stolz auf die Truppe. Sie haben alles reingeworfen." Armin Alexander blickte nach vorne. „Wir sind jetzt natürlich alle traurig, wollen aber versuchen, direkt wieder aufzusteigen."


SVWW: Knopf - Sarstedt, Zeller, Schneider, Dawit - Yilma (72. Schmidt), Crljenec, Schulte-Wissermann(65. Lorenz), Leibold - Teller (58. Parker), Pistor (1:0,21./FE, 94. Lauer).

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