Eintönigkeit im Gewürzregal: Fast alles gehört zu Fuchs – selbst, wenn nicht Fuchs draufsteht
(Handelsblatt Online, 12.12.2013)
Die Vielfalt im Gewürzregal ist eine Scheinwelt. Vier von fünf Päckchen
liefert Dieter Fuchs' Unternehmen. Mit 85 Jahren hat er sich
zurückgezogen. Einer seiner Erfolge: dem Kartellamt zu entwischen.
Kurz vor
Weihnachten stehen Gewürze aus aller Welt auf deutschen Einkaufszetteln:
Anis aus Ägypten, Muskat aus Indonesien, Zimt aus Madagaskar. Und wer
im Supermarktregal zugreift, kauft fast immer bei demselben Unternehmen:
Fuchs Gewürze. Die Firma aus Dissen in Niedersachsen ist die Nummer
eins auf dem deutschen und europäischen Gewürzmarkt und weltweit die
Nummer zwei.
Bei 70 bis 80 Prozent liegt der Marktanteil von Fuchs für
Haushaltsgewürze nach verschiedenen Schätzungen. Denn selbst wer die
Marke „Fuchs" meidet, landet beim Platzhirschen. Auch die Gewürzdosen
von Ostmann, Ubena oder Wagner stammen aus dem Reich von Fuchs. Im
Feinkostregal geht es weiter: Bamboo Garden, Escoffier, Kattus, ein
Stück weiter die scharfen Soßen und Dips von Fuego - hinter allem steckt
Fuchs. Auch bei Discountern sind die Gewürze aus Dissen gelistet.
Branchenkenner sprechen von einer „Monokultur" im Gewürzregal. ...
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