Ganz Berlin wartet auf den erlösenden Regenguss. Nur nicht Uwe Jaskolsky: „Wenn jetzt Regen kommt, wird es richtig schlimm." Dann könnten Fische sterben, malt der Schiffsführer, der ausdrücklich nicht Kapitän genannt werden möchte, die Katastrophe an die Wand.
Abends, wenn die Dämmerung eingebrochen ist und die Nebelkrähen ihre letzten Runden über der Stadt drehen, beginnt der Arbeitstag für Jaskolsky, seinen Maschinisten und einen Matronen. Dann schließt er die großen Eisentore an der Lahnstraße auf und geht mit forschen Schritten zum Unterhafen des Neuköllner Schifffahrtkanals. Dort liegt das weiß-rote Schiff still im spiegelglatten Wasser.
Der idyllische Schein trügt: Die Probleme liegen unter der Oberfläche. Mit steigenden Temperaturen sinkt der Sauerstoffgehalt, da warmes Wasser weniger Sauerstoff speichern kann, erklärt Jaskolsky. Darunter leiden die Fische.
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