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Glasperlen, pink, schwarz: Diese Strände sehen aus wie gefärbt

Das Meer ist türkis und glasklar. Der Sand warm und weich. Wenn Sie sich die Farbe ihres Traumstrandes aussuchen könnten, was würden Sie wählen? Weiß? Wie langweilig! Wir zeigen die unglaublichsten Strandfarben der Welt.


Kunterbunt: Kaliforniens „From Trash To Treasure"-Strand

Dieser Strand an der wilden Küste in Kaliforniens Norden ist der mit Abstand ungewöhnlichste Strand der Welt. Denn er war früher eine Müllhalde. Von 1906 bis 1967 wurde der Abfall aus der Holzfällerstadt Fort Bragg über die Felsen ins Meer gekippt: Autos, Batterien, Glasflaschen, Dosen - einfach alles. Die Natur hat sich im Laufe der Jahrzehnte erholt und ein ganz eigenes Kunstwerk geschaffen: den „Glass-Beach". Der helle Sand ist übersät mit kleinen, bunten Glassteinen.

Hunderttausende von Meer, Sand, Wellen und Felsen geschliffene Glassteinchen leuchten in Grün, Rot, Orange, Braun und Blau und reflektieren das Sonnenlicht. Die roten Steine waren einmal Rücklichter von Autos, die grünen und braunen stammen von Flaschen. Da der aus drei Strandabschnitten bestehende „Glass Beach" im MacKerricher State Park liegt, ist das Mitnehmen von bunten Strandsteinchen strengstens verboten.


Von Zartrosa bis Pink: Bahamas, Sardinien, Ost-Indonesien

Weltweit soll es nur zehn Strände in der Farbe Pink geben. Fangen wir mit einem zarten Rosaton an. Die Farbe Schweinchenrosa scheint auf den Bahamas erfunden worden zu sein. Hier schwimmen zur großen Freude von Touristen rosa Schweine in der Bucht von Big Major Cay. Hier leben Flamingos, so viele, dass Anfang des Jahres ein Luxushotel den Job des „Chief Flamingo Officers" aus schrieb. Hier streicht man sogar Häuser in Rosé.

Da verwundert es nicht, dass auch ein Strand in diesem Farbton strahlt. „Pink Beach" heißt der fünf Kilometer lange Strand auf Harbour Island, der seine unwirkliche Farbe winzigen Muschel- und Korallenteilchen sowie einem Einzeller namens Foraminifera verdankt. Harbour-Island gehört zu den noch nicht überlaufenen Inseln, weshalb das Baden am „Pink Beach" auch wegen des ruhigen und badewannenwarmen Meeres ein besonderes Vergnügen ist.


Maddalena-Inseln vor Sardinien

Eine Schippe drauf legt die Koralle Miniacina miniacea, die in den Seegraswiesen im Maddalena-Archipel vor der Nordküste Sardiniens lebt. Ihre Schalenreste geben dem „ Spiaggia Rosa" auf der kleinen Insel Budelli eine zauberhafte rosa-pinke Färbung. Die Bucht mit einem der schönsten Strände Italiens ist jedoch für Besucher gesperrt, da viele versuchten, ein Tütchen von dem rosa Sand mitzunehmen. Deshalb kann der „Spiaggio Rosa" nur vom Boot aus bewundert werden. Von hier kann man auch die Südspitze Korsikas erkennen.


Warane und Neonstrand in Indonesien

Think pink muss der Schöpfer im Kopf gehabt haben, als er tief im Osten Indonesiens auf der Insel Komodo einen weiteren „Pink Beach" erschaffen hat. Pantai Merah heißt der Strand mit der krassen Farbe, der bei blauem Himmel und Sonne besonders unwirklich leuchtet. Wer die lange Reise bis hierher schafft, wird auch mit einem anderen Monster-Spektakel belohnt: der weltgrößten Echsenart, den Komodowaranen, die nur in diesem Teil der Welt leben.

Von Rot bis Violett: Griechenland und USA

Weiter geht die Reise in Richtung Rottöne. Auf der Hawaii-Insel Maui fasziniert der „Kaihalulu Beach", auch „Red Beach" genannt, mit seinem roten Sand. Der Strand in der Nähe von Hana an Mauis Ostküste verdankt seine rote Farbe dem hohen Eisengehalt des Erdbodens in dieser Ecke.


Santorin: Weiße Häuser, blaue Dächer, roter Strand

Aber auch in Europa gibt es einen roten Strand: Auf der griechischen Insel Santorin versteckt sich elf Kilometer südlich der Hauptstadt Fira der „Red Beach". Der Weg dorthin führt über steinige Pfade und Klippen von der benachbarten Buch Akrotiri. Wer diese Anstrengung auf sich nimmt, wird mit einem besonderen Setting belohnt: Türkisfarbenes Wasser schwappt an den rot-schwarzen Kiesstrand aus Lavagestein, hinter dem sich rote Felsen erheben.

Kalifornien: Sonnenuntergang in Violett

Mischen wir ein bisschen Blau ins Rot - und es kommt Violett heraus. Dieser ungewöhnliche Farbton steht für den „Pfeiffer Beach" in Kalifornien. Zwar tritt das blasse Violett erst mit dem Sonnenuntergang hervor, wenn die Sonnenstrahlen im flachen Winkel auf die Kristalle im Sand treffen. Da der Strand mit seinen ins Meer ragenden Felsformationen von der Straße aus nicht einfach zu finden ist, sind romantische Sonnenuntergänge gesichert - in zartem Lila.


Von Royalblau bis Glitzer: Fluoreszierendes Plankton auf den Malediven

Nachts an den Strand? Auf den Malediven-Inseln werden Romantiker mit einem ganz besonderen Strand-Spektakel belohnt. „Sea of Stars" nennt sich das Phänomen, wenn das Meer bei Dunkelheit in satten Blautönen funkelt und glitzert. Dieses Meeresleuchten wird von kleinen Lebewesen, einer Plankton-Art, hervorgerufen. In der Zeit zwischen Juli und Februar reagieren die kleinen pflanzlichen und tierischen Mikroorganismen auf Bewegungen im Wasser, indem sie wie verrückt leuchten. Dieses Leuchten heißt Biolumineszenz und verzaubert jeden, der seine Hand ins Wasser hält: Das fluoreszierende Plankton rinnt wie Tausende von Glitzerteilchen durch die Finger. Witzig ist auch mit einem Kajak durch die Dunkelheit zu gleiten und eine leuchtende Spur hinter sich herzuziehen.


Von Schwarz bis Weiß: Teneriffa, Hawaii und Indischer Ozean

Nach all den psychedelischen Farbschattierungen erscheinen die Strandfarben schwarz und weiß wenig beeindruckend. Doch schwarze Strände haben ihre ganz eigene Faszination und sind an vielen Orten zu finden, wo auch Vulkane stehen. Die Hawaii-Inseln sind für ihre schwarzen Strände bekannt wie auch die Kanaren-Insel Teneriffa.

Seychellen: Top-Ten-Mitglied in Schneeweiß

Wo der weißeste und weichste Puderzuckersand zu finden ist, darüber streiten sich die Geister. Denn es gibt so viele weiße Sandstrände auf der Welt. Zu den schönsten gehört bei vielen Strand-Rankings immer wieder der Strand „Anse Lazio" auf der Seychellen-Insel Praslin. Hier fasziniert nicht nur der schneeweiße, feine Sand, sondern der Mix mit türkisblauem Wasser und den riesigen, rundgeschliffenen Granitfelsen. Aber auch die Malediven, etliche Karibik- und Südsee-Inseln können mithalten, was weiße Traumstrände betrifft.


Von Milliarden von Herzmuscheln: Muschelstrand in Westaustralien

Wer noch nicht in der „Shark Bay" im Westen Australiens war, kann es kaum glauben: Entlang eines 40 Kilometer langen Küstenstreifens türmen sich weiße Muschelschalen zum „Shell Beach" auf. Teilweise besteht der Strand aus einer bis zu zehn Meter dicken Schicht aus Muscheln. Wind und Wellen haben im Lauf der Jahrtausende die Milliarden von Schalen angeschwemmt. Je näher man Richtung Meer kommt, desto lockerer sind die Herzmuscheln aufgeschichtet. Hier empfehlen sich Badeschlappen.

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