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Diese 6 Dinge hast du in den Alpen bestimmt noch nicht gemacht

Die verrückte Seite der Alpen: 6 Dinge, die Sie in den Bergen noch nie gemacht haben

Donnerstag, 12.05.2016, 08:50 · von FOCUS-Online-Autorin Michaela Strassmair

Höhlen, Flammen und Nervenkitzel: Wandern war einmal, heutzutage locken die Berge mit viel ausgefalleneren Aktivitäten. Wir zeigen, was Sie unbedingt einmal in den Bergen ausprobieren sollten.

Canyoning ist ein Nervenkitzel für alle, die Schluchten nicht nur sehen, sondern auch erleben wollen. Auch Bouldern, das Klettern am nackten Felsen ohne Gurt und Seil, ist genau richtig für sportliche Abenteurer. Eine Wanderung durch den größten Zirbenwald Europas macht glücklich - und ist gesund.

Wer sich nicht zu den klassischen Spezies der Bergsteiger, Wanderer und Mountainbiker zählt, hat oft keine Lust auf Urlaub in den Bergen. Doch in den Alpen werden mittlerweile so viele verrückte Dinge angeboten, die auch Menschen begeistern, die keine Bergfexe sind. Fünf Tipps für Abenteurer:

1. Canyoning: Nervenkitzel mit Abseilen, Klettern, Springen und Schwimmen

Alpine Extremsportart für Schwindelfreie: Das Begehen von meist wasserführenden Schluchten und Klammen, das ist Canyoning. Was harmlos klingt, schließlich geht es ja immer nur bergab, erweist sich in der Natur als wahre Herausforderung. Denn beim Canyoning muss man nicht nur schwindelfrei und körperlich fit sein, sondern auch den freien Fall mögen: abseilen durch tosende Wasserfälle, auf Felsblöcke klettern, in Gumpen springen, über ausgespülte Felsen rutschen und durch Schluchten schwimmen und tauchen.

Neoprenanzüge und Bergsteigergurte

Dabei tragen die Sportler Neoprenanzüge, spezielles Schuhwerk und technisches Gerät wie Bergsteigergurte und Seile.

Da Canyoning zu den gefährlichen Sportarten zählt, empfiehlt es sich nur mit erfahrenen Guides auf Tour zu gehen. Für Einsteiger gibt es viele Angebote in den Alpenländern, sogar die berühmte Massaschlucht, der Grand Canyon der Schweiz, ist machbar.

2. Zirbenpfad: Königin der Alpen macht Menschen glücklich

Ihr intensiver und einmaliger Duft, ihre Langlebigkeit, ihre günstige Wirkung auf den Menschen und seinen Schlaf sowie ihre feindliche Wirkung auf Schimmelpilze, Motten und Kornkäfer macht sie so besonders: Die Zirbe, ein krüppeliger Baum aus der Familie der Kieferngewächse, den es nur ab 1500 Metern Höhe gibt, wird auch Königin der Alpen genannt.

Auf Innsbrucks Hausberg, dem Patscherkofel, steht einer der größten Zirbenwälder Europas, durch den ein beschilderter Wanderweg führt. Wie eine Promenade verläuft der sieben Kilometer lange Höhenweg durch die zähen Alpenkiefern, die seit einigen Jahren in aller Munde sind.

Zirben haben eine Wachstumszeit von bis zu 200 Jahren

Nicht nur wegen ihrer Dienstbarkeit für den Menschen - vom schlaffördernden Zirbenbett aus Zirbenholz über die Zirbenbadelotion bis zum Zirbenschnaps -, sondern auch wegen ihrer langen Wachstumszeit von 40 bis zu 200 Jahren, gilt der Baum als Besonderheit in den Alpen.

Im österreichischen Pitztal am Hochzeiger gibt es seit einem Jahr einen Zirbenpark, in dem an verschiedenen Stationen auch kindegerecht erklärt wird, warum die Zirbe so ein besonderer Baum ist.

Mehr Infos: http://www.hochzeiger.com/de/sommerferien-tirol/zirbenpark/zirbenpark-pitztal.html, www.tirol.at/wandertouren/a-tagestour-patscherkofel-zirbenweg-tulfes 3. Caving: Abenteuertrip ins Innere der Alpen

Durch Höhlen wandern: Falls Sie Platzangst oder Höhenangst haben oder sich im Stockdunkeln fürchten, dann ist Caving nichts für Sie. Denn bei dem Extremsport gehören Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Abseilerfahrung und eine gute sportliche Verfassung zur Voraussetzung. Wer den Trip ins Innere der Berge wagt, wird jedoch mit aufregenden Erlebnissen belohnt.

Tauchen und Übernachten in der Dunkelheit

Im Fackelschein oder Lichtkegel von Helmlampen geht es durch verschachtelte Tunnelsysteme zu Orten, an denen noch nicht viele Menschen waren. Je nach Höhle und Schwierigkeitsgrad gehören Tauchen, Orientierungstraining oder Übernachten in der Dunkelheit dazu.

Auch wenn es sich um einfachere Höhlen wie die Falkensteinhöhle in Bad Urach auf der Schwäbischen Alb handelt, sollte man stets einen erfahrenen Guide dabei haben, außerdem Helm, Lampen, Funkgeräte, Kreide und Kletterausrüstung.

Mehr Infos: www.guiders.de/tour/3298-gefuehrte-hoehlentouren-in-bayern-und-oesterreich

4. Gipfel in Flammen: Wenn 300 Feuerskulpturen Berggeister vertreiben

Brennende Berge als Unesco-Kulturerbe: Auf der österreichischen Seite der Zugspitze, rund um die Tiroler Orte Ehrwald und Lermoos, gibt es jedes Jahr zur Sommersonnwend ein weltweit einmaliges Spektakel. 300 Bergfeuer zaubern Ende Juni eine ganz besondere Atmosphäre um das Wetterstein-Massiv, die Mieminger Kette und die Lechtaler Alpen.

Das Besonderen daran: Es sind Feuerbilder wie Kreuze, Rosen, Edelweiße oder Steinböcke, die in den Himmel lodern und leuchten. Für diese Feuerskulpturen müssen Hunderte von Säcken, die mit Sägemehl und Rapsöl gefüllt sind, auf die Berge geschleppt und dort zu den flammenden Kunstwerken angeordnet werden.

Jedes Jahr gibt es neue Motive, die geheim gehalten werden. Was Bergromantiker heute erfreut, geht auf einen alten Brauch aus dem 14. Jahrhundert zurück. In dieser speziellen Nacht zündeten die Menschen Feuer an, um böse Dämonen und Geister zu vertreiben .

5. Nature Watch: Mit dem Fernglas in die Wildnis

"Ganz nah dran sein", heißt es beim Reisetrend Nature Watch. Zu den meist geführten Touren nehmen die Wanderer nämlich Ferngläser mit. Ähnlich wie bei Safaris in Afrika, wird dann beispielsweise in den Tiroler Bergen den Big Five der Alpen aufgelauert: Steinbock, Murmeltier, Steinadler, Gämse und Bartgeier.

Diese Tiere lassen sich mit Ferngläsern viel besser beobachten, wie auch seltene Pflanzen, Gipfel in der Ferne, Moorgebiete oder andere biologische und geologische Besonderheiten in den Bergen. Statt Wanderungen nur von ihrer sportlichen oder kulinarischen Seite zu sehen, geht es bei Nature Watch darum, die Schönheit der Natur in der freien Wildbahn zu entdecken - mit viel Muße, Neugierde und Abenteuerlust.

Auf die Idee mit ausgebildeten Guides und Ferngläsern loszuziehen, kam übrigens das Unternehmen Swarovski, um seine Optiken zu promoten. Viele Urlauber waren davon begeistert, so dass sich mittlerweile etliche Nachahmer gefunden haben.

6. Bouldern: Ohne Seile und Gurte am Gneisblock

Wenn der Körper mit der Natur verschmilzt: Die meisten kennen Bouldern - das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt - in der Halle. Dort gibt es Kletterwände mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, unter denen stets weiche Matten aus Schaumstoff ausgelegt sind, schließlich ist der Boulderer ja nicht gesichert.

Ganz Mutige bouldern jedoch auch draußen in der Natur an Felsblöcken und Felswänden, wo sie Ausblicke auf Gipfel und grüne Wiesen genießen können. Für den festen Halt eignen sich besonders Gneis- und Granitblöcke, von denen es besonders viele in den Urgesteinsregionen der Alpen, also um den Hauptkamm herum sowie in den Westalpen gibt.

Als Bouldermekka für Fortgeschrittene beispielsweise gilt das Graubündner Averstal mit seinem Magic Wood. Hier stehen Gneisblöcke, auf denen 500 Boulder mit Schwierigkeitsgraden von 5a bis 8c+ erfasst sind.

Mehr Infos: www.myswitzerland.com/de-de/boulderparadies-magic-wood.html

Im Video: Majestätisch und voller Magie - Das sind Europas schönste Berge
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