"Luke, ich bin dein Vater! Oder deine Mutter, je nachdem welchen Kopf du mir aufsteckst ..." So ähnlich könnten sich Dialoge zwischen den Helden aus Lego Star Wars 3 anhören, wenn sie denn sprechen würden. Anstatt dessen verlegen sie sich aber auf Mini-Komödien - und dazwischen Plattform-Hüpfereien. Im dritten Teil des galaktischen Hüpf- und Knobelspiels Lego Star Wars 3 - The Clone Wars übernehmt ihr wieder die Rolle der beliebten Figuren aus der Sternensaga von George Lucas.
Ob Anakin Skywalker, Obi Wan Kenobi oder auch rollender Blecheimer R2D2, entscheidet ihr oft selbst. Denn auf Knopfdruck lassen sich die Figuren jederzeit wechseln. Jeder der zusammengesteckten Lego-Helden besitzt individuelle Spezialfähigkeiten. Telekinese oder das Bändigen störrischer Mutantentiere ist da noch das Mindeste.
Bekommen Klötze Lachfalten?
Ihr spielt nicht die Szenen der dritten (oder nach klassischer Zählung: sechsten) Episode, sondern durchwandert diverse Welten - die sind vornehmlich der animierten Fernsehserie "The Clone Wars" entnommen und das Spiel führt sie mit einem Augenzwinkern in Form von Minifilmchen ein.
Die Vorlage nimmt Lego Star Wars 3 alles andere als ernst. Vielmehr scheint der Schalk im Nacken zu regieren, wenn sich Bösewichte auf die Nase legen oder Prinzessin und Held mit Herzen in den Punktaugen brabbeln und herumschmachten. Es mag nicht so klingen, aber der Humor geht meistens auf und dem einen oder anderen Schmunzler kann man sich auch als Nichtkenner der Geschichten kaum entziehen.
Im Spiel selbst schmettert ihr euch oft mit dem Lichtschwert durch die überladenen Levels. Anstürmende Roboterherden machen euch das virtuelle Leben schwer und den realen Daumen müde: die Angriffstaste ist hier im Dauerbetrieb. Damit das Ganze nicht in ein hirnloses Dauergeschnetzel umschlägt, nutzt ihr auch die legendäre "Macht" der Jedi-Ritter. Per Knopfdruck schnappt ihr euch Gegner und schleudert sie durch die Gegend.
Das ist nicht nur zur Belustigung gedacht, viele Level werden durch verschiebbare Architektur zum ominösen Rätsel. Was wäre schließlich ein Lego-Spiel ohne das Zusammenstecken von irgendwie aufeinander passenden Teilchen? Das Stecken ist ähnlich kinderleicht wie im echten Leben, eine sinnvolle Kombination zu finden aber auch ähnlich schwer. Probieren ist angesagt, während sich die bösen Horden über euch her machen. Das kann schon mal zu kurzzeitigem Frust führen.
Eure Widersacher verlieren reihenweise Münzen. Die lassen sich dann im Hauptquartier gegen neue Charaktere, Luftschiffe und ähnlichen Klötzchen-Schnickschnack eintauschen. Flugmissionen lockern den Heldenalltag auf. Die Massenschlachten transportieren aber am meisten Atmosphäre der Vorlage.
Mancher Feindesansturm lässt sich nur durch das telekinetische Zusammenbauen einer Kanone meistern, Gedankenkontrolle feindlicher Soldaten oder das Verschieben einer Treppe, um dem Getummel zu entkommen. Kleine Extras wie das Aufsäbeln einer Tür sorgen für Abwechslung und glänzende Unterhaltung auf der Spielercouch. Gerade wenn ihr im Kooperativ-Modus mit Freunden unterwegs seid.
Pro:
- launiges Action-Getümmel- verbesserte Grafik mit tollen Effekten
- mehr Einsatz der "Macht"
- witzige und opulente Präsentation
- Extras motivieren zum Wiederspielen
- spaßiger Kooperativ-Modus
Contra:
- oft störrische Kamera manch dröge Suche der eigentlichen Level-Aufgabe- es geht immer weiter, egal wie schlecht man spielt
Sicher, es sind nur Klötzchen - aber die sehen diesmal recht fein aus. Lichteffekte und Animationen machen etwas her. Kleine, taktischen Neuerungen und der stärkere Einsatz der "Macht" runden das Bild ab. Trotz mageren Inhalts und kurzer Spieldauer motivieren Geheimnisse und Extras zum Wiederspielen. Und gerade im Kooperativ-Modus entpuppt sich Lego Star Wars 3 als aberwitziges Partyspiel mit hohem Tempo. Die Musik und die originalgetreuen Effekte (Lego-Lichtschwerter surren übrigens genauso wie die großen Originale) freuen dann auch die Anhänger der Marke. Seine Achillesverse hat das Hüpf-Abenteuer allerdings auch in seinen stärksten Momenten: Bei den Massenschlachten geht es drunter und drüber. Das artet in wildes Knöpfchen-Gehämmer aus. Das ein oder andere Mal verhakeln sich Anfänger zudem in der Level-Architektur, was auch der manchmal störrischen Kamera geschuldet ist. Wo genau bin ich gerade? Man weiß es des Öfteren nicht. Da das Ableben aber auch ohne Konsequenzen bleibt, geht der Ehrgeiz des Spielers bald flöten. Dennoch siegt das Gute, auch wenn es aus leicht verschluckbaren Einzelteilen besteht.