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Autonomes Fahren - Wie die Reise weitergeht

Autonomes Fahren - Wie die Reise weitergeht

Neben der Elektromobilität soll das autonome Fahren ein weiteres ganz großes, neues Ding im Autoverkehr werden. Auf beiden Zukunftsfeldern gilt Tesla aus den USA als Pionier. Aber Pioniere haben es nicht leicht und stehen stark im Rampenlicht, weil sie alte Gewohnheitsmuster durchbrechen. Und Neues ist ja oft suspekt. Man schaut den Pionieren also sehr auf die Finger, und wenn mal was nicht klappt wie erhofft, hagelt es Kritik und Häme von allen Seiten.

All dies hat Tesla-Chef Elon Musk in der Vergangenheit nicht davon abgehalten, autonom fahrende Elektroautos auf die Straßen zu bringen und stetig zu verbessern. Wobei „autonom“ noch stark übertrieben ist, die aktuelle, im Straßenverkehr zugelassene Technologie schafft nur teil-autonom und ist eher noch als Fahrassistent zu bezeichnen denn als „Autopilot“. Genauso hat Tesla jedoch sein Fahrassistenz-Paket getauft und musste dafür in der Vergangenheit – genau – Kritik und Häme von allen Seiten ertragen.

Denn anders als der Begriff suggeriert muss der Lenker eines teil-autonom fahrenden Teslas nämlich jederzeit dazu bereit sein, in brenzligen Situationen einzugreifen. Eigentlich. Und das gilt auch für Selbstfahr-Assistenten aller anderen Hersteller, sei es BMW, Mercedes, Nissan oder Volkswagen. „Es war ungeschickt von Tesla, sein System Autopilot zu nennen, ohne explizit darauf hinzuweisen, dass es sich um ein reines Assistenzsystem handelt, und dass der Fahrer jederzeit und ausnahmslos verantwortlich ist für das Führen des Fahrzeugs“, sagt Stefan Kopeinig, Geschäftsführer des E-Mobility-Unternehmens Charge and Go Solutions.

Zahlreiche Youtube-Clips mit nicht anders als dämlich zu bezeichnenden Aktionen zeigen aber das Gegenteil: Da sind Fahrer zu sehen, die während der Fahrt Zeitung lesen oder Burger essen oder sogar auf den Rücksitz steigen, während der Computer lenkt. Manche manipulieren die Technologie sogar, zum Beispiel indem sie mit Klebeband eine Wasserflasche am Lenkrad anbringen, um die Hand am Steuer zu simulieren. Zudem gab es einige Unfälle mit Teslas im Autopilot-Modus, manche mit tödlichem Ausgang. Die Warnungen und Hinweise von Tesla, die auf die Aufsichtspflicht des Fahrers pochen, sind seither umso deutlicher.

Es gibt aber auch andere Videos. Darin sind autonom lenkende Fahrzeuge zu sehen, bei denen die Technologie aktiv Unfälle verhindert. Hochgerechnet auf Kilometerleistungen ist es tatsächlich so, dass Autos im Selbstfahr-Modus deutlich weniger Unfälle verursachen als Autos mit einem Menschen am Steuer. Aber was kann ein aktuelles „Autonomes Fahrzeug“ eigentlich alles selbst erledigen?

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Erschienen im Printmagazin Elektroautomobil, Ausgabe 02/2019