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Sozialistische Moderne an der rumänischen Schwarzmeerküste

Die Architektur der sozialistischen Moderne sollte einst die kommunistischen Utopien symbolisieren, auch in der touristischen Infrastruktur. Die markanten Bauten für die Tausenden Arbeiter und Studenten dominieren auch heute noch durch ihre massive Erscheinung die Schwarzmeerküste zwischen Konstanza und Mangalia. Die brutalistische Bauweise, als Zäsur mit der historistischen Repräsentationsarchitektur sowie auch der rationalen Bauhausmoderne, gilt nicht als die schönste Form der Architektur und musste nach dem Epochenbruch 1989/90 in West- und Osteuropa schnell einer neuen bürgerlichen Architektur weichen. Die Erneuerung der alten touristischen Infrastruktur nördlich von Mangalia wurde allerdings erst in den letzten Jahren intensiviert. Dem nun individualisierten Massentourismus mussten dabei insbesondere die kleineren Funktionsbauten weichen. Doch während gerade in Costinești unzählige Pensionen ohne architektonischen Anspruch die Vergangenheit unter sich begraben, lässt sich doch in allen Ferienorten noch die Geschichte der vergangenen politischen Systeme und architektonischen Epochen entdecken - obgleich an Büffelbrunnen nur noch der gleichnamige Roman von Adolf Meschendörfer erinnert.
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