Klöster gibt es nicht nur in der katholischen, sondern auch in der evangelischen Kirche. Künftig wollen mit den Klosterkonventen Loccum und Amelungsborn zwei wichtige, sehr alte Gemeinschaften auch Frauen in ihre Kommunität berufen. Ein Sinneswandel nach 857 Jahren.
Von Mechthild Klein
857 Jahre war das Kloster Loccum in Niedersachsen den Männern vorbehalten. Im spätromanischen Stil erbaut, gehörte es in die Tradition der Zisterzienser. Dann nach der Reformation im 16. Jahrhundert sind die Klöster evangelisch geworden. Und damit entfielen auch die Regeln für das Mönchtum für diese Bruderschaft aus leitenden Geistlichen der Landeskirche. Dass sich das Klosterkonvent Loccum und auch das Kloster Amelungsborn nun für Frauen öffnet, ist ein Novum in der evangelischen Kirche.
"Wir machen ja in allen gesellschaftlichen Bereichen, aber auch bei uns in der Kirche die Erfahrung, dass wir richtig gut und stark sind, wenn Frauen und Männer zusammenarbeiten. Frauen bringen gerade in den kirchlichen Dienst noch einmal ganz eigene Kompetenzen und Fähigkeiten mit. Das sehen wir im Pfarramt. Das sehen wir aber auch in den Leitungsämtern. "
Sagt Arend de Vries, Prior im Klosterkonvent Loccum und geistlicher Vizepräsident des Landeskirchenamtes Hannover.