Im kleinen Ort Veitshöchheim in Franken verkündet die Pfarrerin, künftig als Mann leben zu wollen. Statt auf Ablehnung zu stoßen, erhält sie plötzlich viel Zuspruch.
Die Nacht vor seinem Bekenntnis ist unruhig, Sturmtief Herwart tost vor der Tür, der Pfarrer findet kaum Schlaf. Draußen der fränkische Ort Veitshöchheim, 10.000 Einwohner, Familienhäuser mit Vorgärten, in der Nähe Weinberge. Speckgürtel-Normalität bei Würzburg.
Als es Morgen wird, fährt der Pfarrer hinauf zur Kirche, angespannt und zuversichtlich. Da kommt die Pfarrerin, denken die Uneingeweihten an diesem 29. Oktober.
Aber der Mensch, den die Gemeinde seit sieben Jahren als Silke Wolfrum kennt, will nicht mehr vorgeben zu sein, was er nicht ist. Silke, die Pfarrerin.
Die Predigt im Gottesdienst handelt an jenem Sonntag vom Ende der Sintflut, 1. Mose 8, Gott schließt Frieden mit sich und den Menschen. Nach dem Schlusslied, das hatte der Pfarrer dem Organisten vorher gesagt, solle der warten mit dem Nachspiel. Wolfrum, den die meisten noch für die Pfarrerin halten, will etwas sagen. Dass er sich auf den Weg macht. Dass er als Mann fühlt und endlich als Mann leben wird.
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