Gewissermaßen auf der Suche nach sich selbst ist Sottrum. Ortsentwicklung und modernes Leben sind Stichworte, die auch den Wieste-Ort umtreiben. Hilfe kommt aus Hannover, wo Dr. Ulrich Berding und sein Team vom Büro „plan zwei" derzeit ausarbeiten, wie Sottrum im Jahre 2030 aussehen könnte. Im Interview spricht er über diese Aufgabe, den Ist-Zustand der Gemeinde, Visionen und natürlich über die Zukunft.
Herr Berding, ist Sottrum lebenswert?
Auf jeden Fall. Das haben wir auch in den Gesprächen gehört, dass Sottrum als lebenswert empfunden wird. Das soll aber nicht heißen, dass alles perfekt ist. Aber es ist generell eine Gemeinde, in der man gut und gerne lebt.
Wozu braucht man Sie dann noch? Was fehlt in Sottrum?
Es ist ja die Frage, wie sich zum Beispiel die Siedlungsentwicklung weiter gestalten soll. Wie und wo ist Gewerbe sinnvoll? Und wie kann man Sottrum in der sich wandelnden Gesamtsituation in Deutschland und letztendlich in der ganzen Welt zukunftsfähig machen? Da muss man darüber nachdenken, wie Wohnen, Leben und Arbeiten in der Zukunft aussehen. Sind zum Beispiel die Wohnmodelle, die es jetzt mehrheitlich in Sottrum gibt, weiterhin gut und auch gefragt? Da muss sich Sottrum jetzt positionieren.
Gibt es eine Blaupause für Gemeinden dieser Größe?
Es gibt typische Probleme und typische Qualitäten in bestimmten Gemeindekategorien. Aber allgemeine Konzepte und Blaupausen gibt es nicht. Man muss nicht überall das Rad neu erfinden, aber man kann auch keine Patentrezepte einfach auf jede Gemeinde und auch auf Sottrum anwenden.
Würden Sie sich selbst als visionär bezeichnen?
Also visionär sollte man nicht sein - sondern zukunftsorientiert und kreativ. Wenn das Ergebnis dann visionär ist, dann bitte mit beiden Beinen auf dem Boden. Visionäre Konzepte, die den Kontakt zur Realität verloren haben, sind am Ende doch eher die bunten Papiertiger und nicht das, was eine Gemeinde wie Sottrum am Ende für die Zukunft tatsächlich anwenden kann.
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