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Kryonik - Auferstehung aus dem Tiefkühltank?

Credit: Aaron Burden/unsplash.com

Ewiges Leben ist seit jeher ein Traum der Menschen. Was, wenn man eines Tages wirklich den Tod überlisten könnte? Kryoniker forschen daran diese Vision zur Wirklichkeit zu machen.

Klaus Hermann Sames, ein 75-jähriger emeritierter Professor für Anatomie, mit langem, glatten, weißem Haar und grauem Bart steigt langsam und leicht gebeugt die Treppe eines Ulmer Bestattungsinstituts hinunter. Unten angekommen findet sich ein Experimentierraum mit großen Tanks. Ein süßlich-verwesender Duft steigt in die Nase. An den Seiten sind zahlreiche Särge gestapelt und in der Mitte findet sich eine silberne Bahre, auf der normalerweise die Toten auf ihre letzte Reise vorbereitet werden.

Doch jetzt, nach Feierabend, geht es Sames nicht darum Leichen zu bestatten. Im Gegenteil. Der Professor experimentiert seit Jahren daran dem Tod zu entgehen und ewiges Leben zu erreichen. Er möchte eines Tages hier eingefroren und in der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden. Warum? „Leben ist das, was ich spannend finde, wovon ich mehr will und ... was das Einzige ist, das ich hab", sagt Sames.

Klaus Hermann Sames ist Gründer und Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für angewandte Biostase ( DGAB). Die 65 Mitglieder der DGAB nennen sich Kryoniker, vom altgriechischen Wort Kryos, das Kälte bedeutet. Sie möchten sich nach dem Tod bei Minus 196 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff einfrieren lassen, um aufgetaut zu werden, wenn die Medizin so weit fortgeschritten ist, dass sie die Todesursache nachträglich beheben kann. Doch kann es wirklich möglich sein auf diesem Wege ein zweites Leben geschenkt zu bekommen?

Eiskalte Zukunft

Wie die Leichen fit für die Zukunft gemacht werden können, daran forschen Sames und sein Team nun schon seit 2007. Bestatter und Balsamierer Daniel Streidt und Kardiotechniker Matthias E. trainieren im Keller des Ulmer Bestattungsinstituts mit Sames für den Ernstfall. „Man kann Kryonik in der Tat als ein Experiment beschreiben, dessen Ergebnis in der Zukunft liegt", sagt Sames.



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