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Wie man als Frau in der FDP Karriere macht



Kann man es als weibliche Liberale nach ganz oben schaffen? Die Abgeordnete Linda Teuteberg versucht es - auch wenn man ihr früher Steine in den Weg legte.


Unionsstreit, Familiennachzug, Grenzschutz, Abschiebungen: Wann immer in den vergangenen Monaten Debatten zur Migration hochkochten, tauchte in der Berichterstattung auch eine zierliche, blonde FDP-Politikerin auf. Im ZDF-„Morgenmagazin" sagte sie: „Es gibt kein Asylrecht ohne Abschiebungen." Im „Mittagsmagazin" verurteilte sie den Masterplan von Bundesinnenminister Horst Seehofer als Mischung aus „Mängelliste und To-do-Liste". Und in der Live-Schalte bei „Phoenix" erklärte sie freundlich lächelnd, warum die FDP zum Bamf-Skandal einen Untersuchungsausschuss fordert.


Der Name dieser Frau ist Linda Teuteberg. Die 37-jährige Brandenburgerin ist migrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und Obfrau im Innenausschuss. Ein wichtiger Posten in diesen Zeiten. Doch im Gegensatz zu anderen FDP-Frauen wie Katja Suding oder Nicola Beer ist Teuteberg weitgehend unbekannt. Man muss vielleicht sagen: noch.


Spricht man Parteikollegen auf Teuteberg an, fallen Worte wie „Hoffnungsträgerin", „bemerkenswert" und „großes Potenzial". Selbst innerparteiliche Gegner bezeichnen Teuteberg als „begabt". In der FDP trauen sie der Juristin noch einiges zu. Und sie brauchen sie auch. Denn die Partei muss ihren Ruf als Männerverein loswerden, endlich mehr Wählerinnen anziehen. Die FDP will Frauen wie Teuteberg auch in der ersten Reihe.


Und doch ist der politische Weg der Linda Teuteberg einer, der viel darüber erzählt, was es braucht, um sich als Frau in der FDP durchzusetzen. Zumal in einem Land wie Brandenburg, das für die Liberalen ein extrem schwieriges Pflaster ist.


An einem verhangenen Septembertag läuft Linda Teuteberg am Bundestag vorbei an der Spree entlang, sie trägt einen beigen Trenchcoat, einen leuchtend blauen Cordblazer und eine weiße Bluse. „Es braucht schon ein gewisses Durchhaltevermögen, ein ernsthaftes Interesse an der Sache", sagt Teuteberg. Sie lächelt leicht. Es ist ein Lächeln, das sie so gut wie nie ablegt.


Noch vor dem Abitur tritt Teuteberg bei den Jungen Liberalen ein, kurz danach auch in die Brandenburger FDP. Im Landtagswahlkampf 2009 schicken die Jungen Liberalen sie nach vorn. Teuteberg findet: Wenn schon, dann kandidiert sie für Listenplatz zwei. Trotz Gegenkandidat wird die damals 27-Jährige mit 90 Prozent gewählt.


2009 ist auch das Jahr, in dem die Nachwuchspolitikerin an der Seite des mittlerweile verstorbenen Parteichefs Guido Westerwelle in der Talkshow „Illner Intensiv" steht. Teuteberg muss erklären, warum selbst Hartz-IV-Empfänger FDP wählen würden. „Toll gemacht", sagt Westerwelle ihr am Ende der Sendung. Es gibt einige, die ihr die Aufmerksamkeit, das Rampenlicht neiden.


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