Seit vier Jahren kümmert sich die 31-jährige Leo Ritz um die Körper Verstorbener, beerdigt viele Kinder und Menschen in ihrem Alter.
Leo Ritz weiß, wer sie waschen und anziehen wird, wenn sie tot ist und wo sie begraben liegen will. Sie weiß, welche Songs auf ihrer Trauerfeier laufen werden, die Playlist hat sie bei Spotify gespeichert und auf dem Handy immer dabei. Neil Young steht da unter Roxy Music, Against Me! mit "Baby, I'm an Anarchist!" ist drauf und "Bohemian Rhapsody" von Queen.
Dass sie das alles weiß, nimmt ihr die Angst vor dem Tod.
Leo Ritz ist 31 und Bestatterin. Sie wäscht, schminkt, präpariert tote Menschen. Die meisten sind nicht viel älter als sie selbst, einige sind Kinder. Wenn Ritz heute durch Berlin fährt, erinnern sie Orte nicht mehr nur an die Partys, die sie dort erlebt hat. "Über der Stadt liegt ein Grauschleier vom Tod", sagt sie. Die Orte erinnern sie auch daran, wo sie einen Verstorbenen abgeholt und trauernde Familien getröstet hat. Nie werde sie auch nur einen vergessen, sagt sie.