1 subscription and 0 subscribers
Article

Rassismus im Profi-Fußball! Familie Torunarigha erzählt ihre Geschichte

Wer ist der Hertha-Profi, der auf Schalke zum Weinen gebracht wurde? Jordan Torunarigha (22) wurde in Chemnitz geboren, verbrachte dort seine ersten acht Jahre, hat einen deutschen Pass. Sein nigerianischer Vater Ojokojo Torunarigha (49) war 1990 als Fußballprofi aus Gabun zum Chemnitzer FC gekommen.

Sein Sohn Jordan sagte rückblickend in der „Berliner Zeitung: „In Chemnitz haben mich einige Eltern meiner Freunde früher nicht akzeptiert. Beim Fußball wurde ich komisch angeschaut. Nicht von den Kindern, die kennen Rassismus nicht. Aber von deren Eltern habe ich immer wieder eine Abneigung gespürt.“

Vater Ojokojo zu BILD: „Diskriminierungen lauerten überall. Ich wurde bei einem Stadtfest durch die Stadt gejagt. Die Polizei half mir erst, als sie erkannten, dass ich ein Fußball-Profi war. Ich habe immer versucht, den Rassismus von meinen Kindern fernzuhalten.“ Dennoch bekamen seine Kinder Jordan, Junior (29) und Julie (23) immer wieder Anfeindungen zu spüren. Hertha-Profi Jordan engagiert sich gegen Diskriminierung, u.a.bei den Aktionen „So bunt ist Deutschland“ oder „Mitternachtssport e.V.“.

In der Saison-Vorbereitung wurde Torunarigha von Fenerbahce-Gegenspieler Emre (39) schwer beleidigt. Mitspieler mussten den aufgebrachten Herthaner damals vor einem schlimmeren Ausraster schützen. Gegen Schalke flossen bei Torunarigha Tränen – und später flog er vom Platz. Papa Torunarigha: „Vielleicht muss er seine Emotionen manchmal besser in den Griff bekommen. Aber Rassismus tut unglaublich weh. Viele, die sich jetzt darüber erheben und eine schlaue Meinung haben, wissen nicht, wie es sich anfühlt, rassistisch beleidigt zu werden.“

Original