The Wombats – Fix Yourself, Not The World
Von Marc Mühlenbrock
Eine der wenigen übrig gebliebenen erfolgreichen Bands des 00er-Jahre-Indie zeigt, dass sie ihren Sound noch immer weiterentwickeln können. „Fix Yourself, Not The World“ ist direkter, klarer, lauter, ohne zu viel von der The-Wombats-eigenen Verspieltheit einzubüßen.
Lebensweisheiten in Songform
Es ist unmöglich, alles und jedem auf der Welt zu helfen, man sollte lieber bei sich selbst anfangen. Das hat The-Wombats-Sänger und -Songschreiber Murph versucht. Er leidet seit seiner Jugend an Depressionen, nimmt dagegen Medikamente und hat sich zuletzt Lebensweisheiten zu Hilfe genommen, um durch schwierige Phasen zu kommen.
Mit einigen hat er nun seine Songs benannt. "People Don't Change People, Time Does" oder "Everything I Love Is Going To Die" bilden das Zentrum des Albums. Murph interpretiert diese Aussagen positiv, als seine persönlichen Carpe Diems, das beweist auch der beschwingte Indie-Pop, den The Wombats dazu spielen. An einigen Stellen hört man die Talking Heads raus, die laut Band für dieses Album als Vorbilder dienten.
Liebe, Tod und Zoom
Nachdem Murph versucht hat, sich selbst zu helfen, war die nächste Herausforderung, das Album einzuspielen. Die drei Bandmitglieder von The Wombats leben in drei unterschiedlichen Städten auf der Welt verteilt: Murph in L.A., Bassist Tord in Oslo und Drummer Dan in London. Der Pandemie sei dank ist "Fix Yourself..." ein Zoom-Call-Album geworden. Es ist etwas weniger verspielt als seine unmittelbaren Vorgänger, gitarrenlastiger und direkter. Das passt, denn wo es zuletzt bei The Wombats um die merkwürdigen Situationen des täglichen Lebens ging, geht es nun um die großen Themen: Liebe, Tod, Arbeit und Technologie.
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