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Minderjähriger Migrant: Fünf Monate im Elend von Moria

Als der 16 Jahre alte Murtaza S. das Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos erreichte, erhielt er drei Dinge: Eine Matte, auf der er schlafen, eine Bescheinigung, mit der er sich Mahlzeiten besorgen, und Seife, mit der er sich waschen konnte, so erzählt er es. Mit Hunderten anderen Migranten wurde er in einem Zelt untergebracht. Dort konnte er seine Matte ausrollen und seine wenigen Habseligkeiten - Kleidung, ein Handy und ein Geldbeutel - verstauen. Zwei Toiletten standen den Bewohnern zur Verfügung.

Die Erwachsenen hätten häufig um Nahrung, Zelte oder Heizmittel gestritten, berichtet er. Viele seien betrunken gewesen, hätten einander mit Messern bedroht oder sich gegenseitig verletzt. „Es gab einen Mann im Camp, vor dem alle Angst hatten. Wir nannten ihn ‚Gelber Ali', weil er blondierte Haare hatte."

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