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Review

WANDA-Bussi

Es ist wahrscheinlich etwas Wahres dran, wenn du sagst,
dass man dabei sterben kann.
Passend sind wir beide unserem Wesen nach Gespenster,
traurige Gespenster, weiße Kirchenfenster.
Hin und wieder stehen wir uns nah.

(Wanda – Meine beiden Schwestern)

Wanda liefern mit ‘Bussi‘ das sogenannte „schwierige zweite Album“ nach dem äusserst erfolgreichen Erstlingswerk ‘Amore‘,ab. Seitdem kam  im letzten Jahr wohl kaum jemand an den Livequalitäten der Band vorbei, denn Wanda haben so ziemlich jede winzige Kellerbühne jedes noch so kleinen Clubs dieser Republik bespielt. Immerhin haben sie sich so in das Vorprogramm von Kraftklub und Konsorten gespielt. So weit, so gut.

Doch wer den Fehler macht, “Bussi” (das zur Veröffentlichung des Vorgängers bereits zum einem Großteil fertig war) als bloße Ausschussware abzustempeln wird sich wundern.
‘Bussi’ lässt uns erneut teilhaben an dem mehr oder minder klar definierten Kosmos von Wanda: Amore, Schnaps, Exzesse, Melancholie und im gleichen Maß Verdruss. Wanda haben es noch lange nicht nötig sich neu zu erfinden. Gut so, denn es ist doch schön zu wissen, dass man bei Wanda immer in einen sicheren Hafen schippern kann, wenn man sich diesem bestimmten Lebensgefühl von bedingungsloser Leidenschaft mit allen positiven und negativen Seiten hingeben möchte.

Hier ein Amore, da ein Bologna und ganz viele Bussis – man bleibt sich treu und setzt auf bewährte Strukturen.
Zwar bietet das Album etwas weniger sprachgewaltige Textzeilen, bietet dafür aber wie gewohnt absolute Ohrwürmer (‘1,2,3,4‘, ‘Bussi Baby‘ oder ‘Meine beiden Schwestern‘).
Derzeit gibt es wahrscheinlich keine andere deutschsprachige Band, die besser über die Liebe und den Alkohol, das Leben und den Tod sinniert.
In freudiger Erwartung auf das angeblich schon fertig geschriebene dritte Werk, erstmal einen Schnaps.